Patriarchat im Design: Gegebene Strukturen verändern und inklusivere Designpraxis etablieren
In ihrer Masterarbeit »Feeling Gender« untersucht Mira Müller patriarchale Strukturen im Produktdesign. Ausgehend von Judith Butlers Theorie, die erlerntes Sitzverhalten als performativen Akt beschreibt, der durch bewusstes Handeln »verlernt« (vgl. »Undoing Gender«) werden kann, modifizierte sie Arne Jacobsens ikonischen Stuhl, um patriarchale Strukturen über das Sitzen und den Stuhl erfahrbar zu machen. »Seit circa 30 Jahren wird aus feministischer Sicht im Design geforscht. An den gegebenen Strukturen in der Praxis hat sich jedoch nicht viel verändert«, erläutert Müller. Mithilfe von Designtheorie und -praxis hat sie die männliche Dominanz im Produktdesign auf spekulative und kritische Weise untersucht. »Mit der Arbeit habe ich versucht, den wissenschaftlichen Diskurs in die Designpraxis zu übertragen. Das Endergebnis sind nicht nur die entstandenen Sitzmöbel, sondern auch die Kommunikation der Stühle über ihren Nutzen und ihre Bildwirksamkeit.«
Design reagiert auf die Bedürfnisse von wohnungslosen Menschen
Maria Clara Valencia Carmona stellt in ihrer Bachelorarbeit wohnungslose Menschen und deren Bedürfnisse in den Mittelpunkt. Sie untersucht, wie Design einen positiven Einfluss auf wohnungslose Personen und die sie unterstützenden Systeme haben kann. In Tageseinrichtungen für Menschen ohne festen Wohnsitz in Weimar und Leipzig recherchierte sie staatliche und soziale Angebote, darunter die Postdienstleistungen für Menschen ohne Wohnadresse. Unter dem Titel »Proaktive Gestaltung im sozialen Bereich« entwickelte sie einen flexiblen Raum, in dem Nutzer*innen einer Tageseinrichtung ihre Post selbständig und in Ruhe öffnen und bearbeiten können. »Ein fester Schlafplatz kann Stabilität, Komfort, Privatsphäre und Wohlbefinden bieten. Deswegen stehen wohnungslose Personen täglich vor großen Herausforderungen«, erklärt Valencia Carmona. »Mein Entwurf soll dabei unterstützen, die oftmals sehr wichtige Korrespondenz, sei sie nun privat oder mit den Behörden, in einer vertraulichen Atmosphäre und möglichst stressarm zu bearbeiten.« Das entwickelte Modul besteht aus zwei Teilen: eines dient als Sichtschutz, das andere bietet zusätzliche Ablageflächen in unterschiedlichen Höhen. Da alle Tageseinrichtungen unterschiedlich sind, können sie zusammen oder einzeln frei positioniert werden.
Die Ausstellung »Traces of REcreation« bietet nicht nur einen Einblick in die aktuelle Designlandschaft der Bauhaus-Universität Weimar, sondern regt auch zum Nachdenken über die zukünftige Entwicklung von Produktgestaltung an. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich online durch die Arbeiten zu klicken oder zur summaery2024 auf den Campus zu kommen und die Abschlussprojekte live zu erkunden.
Online-Ausstellung »Traces of REcreation«
www.uni-weimar.de/tracesofrecreation
»Traces of REcreation« im Rahmen der »summaery2024«
Donnerstag, 11. Juli bis Sonntag, 14. Juli 2023
www.uni-weimar.de/summaery
Öffnungszeiten:
Donnerstag: 18 – 20 Uhr
Freitag und Samstag: 12 – 20 Uhr
Sonntag: 12 – 18 Uhr
Ort:
Fakultät Kunst und Gestaltung
Van-de-Velde-Bau, Raum 116
Geschwister-Scholl-Straße 7
99423 Weimar
Die Masterarbeit »Feeling Gender« wurde von Prof. Thomas Pearce und Almut Nowack betreut. Die Betreuung der Bachelorarbeit »Proaktive Gestaltung im sozialen Bereich« übernahmen Prof. Gerrit Babtist, Almut Nowack und Masihne Rasuli.
Für Rückfragen steht Ihnen Romy Weinhold, Mitarbeiterin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an der Fakultät Kunst und Gestaltung, telefonisch unter +49 / 36 43 / 58 11 86 oder per E-Mail an romy.weinhold[at]uni-weimar.de gerne zur Verfügung.
Kontakt
Bauhaus-Universität Weimar
Claudia Weinreich
Pressesprecherin
Tel.: +49(0)3643/58 11 73
Luise Ziegler
Mitarbeiterin Medienarbeit
Tel.: +49(0)3643/58 11 80
Fax: +49(0)3643/58 11 72
E-Mail: presse[at]uni-weimar.de
Web: www.uni-weimar.de/medienservice
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