Der Architekt Henry van de Velde und die Idee des Gesamtkunstwerkes
Die Ausstellung »Der Architekt Henry van de Velde« und das 12. Internationale Bauhaus-Kolloquium »Henry van de Velde und die Idee des Gesamtkunstwerks« sind zwei zentrale Projekte im Van-de-Velde-Jubiläumsjahr 2013 an der Bauhaus-Universität Weimar. Zur Ausstellungseröffnung am 28. März 2013 sowie zum viertägigen Kolloquium ab 4. April sind alle Interessierten herzlich eingeladen.
Die Ausstellung »Der Architekt Henry van de Velde« widmet sich dem architektonischen Gesamtwerk des belgischen Künstlers. Sie stellt alle Bauten und Entwürfe anhand von 270 Abbildungen und Kurztexten chronologisch vor. Zudem bietet sie durch virtuelle Rekonstruktionen auch Einblicke in nicht realisierte bzw. nicht mehr erhaltene Gebäude.
Die Ausstellung gliedert sich in zwei Teile: einen dokumentarischen und einen virtuellen.
»Die Dokumentationsausstellung gibt einen Überblick über das architektonische Schaffen van de Veldes. Ein besonderes Anliegen ist uns dabei, das Spätwerk des Künstlers als originäre Eigenleistung der modernen Architektur aufzuzeigen«, betont Dr. Norbert Korrek, Kurator der Ausstellung. Die insgesamt 184 Projekte der Ausstellung werden entsprechend Van de Veldes geografischer Hauptwirkungsstätten und seiner stilistischen Zuordnung in vier Schaffensperioden präsentiert: die erste belgische Phase (1895-1900), die deutsche Phase (1902-1917), die niederländische Phase (1919-1926) sowie die zweite belgische Phase (1926-1947).
Die Präsentation der virtuellen Simulationen findet im Oberlichtsaal des Hauptgebäudes statt. Sämtliche Projekte sind innerhalb der vergangenen fünf Semester im Seminar »Henry van de Velde virtuell« an der Professur Darstellungsmethodik der Fakultät Architektur entstanden. Prof. Andreas Kästner, der die Seminare leitete, erläutert: »Die Studierenden haben ein Objekt ihrer Wahl mittels einer 3D-Software erarbeitet. Die besten 24 Arbeiten zeigen wir nun in einer Multi-Beamer-Präsentation. Das Spektrum reicht dabei vom nicht mehr erhaltenen Tennisclub in Chemnitz bis zum nie realisierten DuMont-Theater in Weimar. Innen- wie Außenansichten sind in einem Rundgang erlebbar.«
Ort der Jubiläumsausstellung ist das Hauptgebäude der heutigen Bauhaus-Universität Weimar, das zwischen 1904 und 1911 als Ateliergebäude der ehemaligen Großherzoglichen Kunstschule nach Entwürfen Van de Veldes errichtet wurde und seit 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Insgesamt haben 61 Studierende aus 13 Ländern an der Ausstellung mitgewirkt.
Wenige Tage nach der Ausstellungseröffnung beginnt das 12. Internationale Bauhaus-Kolloquium. Experten und Nachwuchswissenschaftler kommen vom 4. bis 7. April 2013 für Vorträge und Workshops an der Bauhaus-Universität Weimar zusammen. Die Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer befassen sich mit Van de Veldes Idee des Gesamtkunstwerkes und diskutieren in diesem Kontext seine Bedeutung für die zeitgenössische Architektur.
Zu den Referentinnen und Referenten des interdisziplinär und international ausgerichteten Symposiums zählen renommierte Architektur- und Kunsthistoriker, Architekten, Philosophen und Künstler wie beispielsweise Caroline Bos (UN-Studio, Amsterdam), Beatriz Colomina (Princeton University), Anke Finger (University of Connecticut), Susanne Hauser (UdK Berlin), Ákos Moravánsky (ETH Zürich) und Matthias Noell (Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle).
In zwei Abendvorträgen öffnet sich das wissenschaftliche Kolloquium der breiten Öffentlichkeit. Beatriz Colomina von der Princeton University beispielsweise stellt am Samstag, 6. April, 20 Uhr, in ihrem Vortrag »The Total Interior. Playboy Architecture 1953-1979« vor, wie das Magazin »Playboy« Architektur und Design eingesetzt hat, um eine neue Identität für amerikanische Männer zu schaffen.
Eckdaten zur Ausstellung
»Der Architekt Henry van de Velde«
29. März bis 12. Mai 2013
Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar,
Geschwister-Scholl-Straße 8, 99423 Weimar
täglich von 10 bis 18 Uhr
Eintritt frei
Kuratoren:
Prof. Dipl.-Ing. Andreas Kästner (Professur Darstellungsmethodik), andreas.kaestner@uni-weimar.de, Tel.: 0 36 43-58 31 56
Dr.-Ing. Norbert Korrek (Professur Theorie und Geschichte der modernen Architektur), norbert.korrek@uni-weimar.de, Tel.: 0 36 43-58 31 38
Ausstellungsgestaltung: Tobias Dahl, Michael Kraus
Projektionsgestaltung: Stefan Kraus, Patrick Martin
http://www.uni-weimar.de/vandevelde/ausstellung
Die Ausstellung wird dokumentiert in einer Publikation, die im Bauhaus.Atelier zum Preis von 15 EURO erhältlich ist.
Eckdaten zum Bauhaus-Kolloquium
12. Internationales Bauhaus-Kolloquium
»Henry van de Velde und die Idee des Gesamtkunstwerks«
4. bis 7. April 2013
Bauhaus-Universität Weimar, Van-de-Velde-Bau, Geschwister-Scholl-Straße 7 und Audimax, Steubenstraße 6, 99423 Weimar
Das Kolloquium erhebt eine Teilnehmergebühr in Höhe von 200 Euro. Für Angehörige der Bauhaus-Universität Weimar (Mitarbeiter und Studierende) ist die Teilnahme kostenfrei. Studierende anderer Hochschulen und Universitäten zahlen 60 Euro. (Tageskarten: 50 Euro, Studierende anderer Hochschulen: 15 Euro). Die Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch, eine Simultanübersetzung der Vorträge wird angeboten.
Zwei öffentliche Vorträge im Rahmen des Kolloquiums sind kostenfrei:
Freitag, 5. April, 19 Uhr, Audimax, Steubenstraße 6, 99423 Weimar
»Bridging Scales – a Relational Approach to Architecture and Urbanism«, Caroline Bos, UN-Studio, Amsterdam
Samstag, 6. April, 20 Uhr, Audimax, Steubenstraße 6, 99423 Weimar
»The Total Interior. Playboy Architecture 1953-1979«
Beatriz Colomina, Princeton University
Veranstalter des 12. Internationalen Bauhaus-Kolloquiums ist Prof. Dr. phil. habil. Carsten Ruhl (Professur Theorie und Geschichte der modernen Architektur), carsten.ruhl@uni-weimar.de, Tel.: Tel.: 0 36 43-58 31 41
Informationen und Anmeldung unter: www.bauhaus-kolloquium.de
Alle Informationen zu den Aktivitäten der Bauhaus-Universität Weimar im Jubiläumsjahr erhalten Sie unter: www.uni-weimar.de/vandevelde2013.