Beschreibung |
Das Forschungsgebiet der Randständigen Epistemologie wendet sich den kleinen, weil unbekannten Geistern in der Peripherie der großen Errungenschaften zu, den (Labor-)Dienern und Gehilfen der Wissensproduktion, um deren Anteil am Erkenntnisgewinn auszuloten. Neben einer Übersicht über diverse epistemologische Zugänge zu dem Problem des Wissen-Schaffens (L. Fleck, B. Latour, S. Fuller, H.-J. Rheinberger, H. O. Sibum u.a.) und der Leitfrage, wie sich die Handlungen der Protagonisten (Gelehrte, Instrumente, Diener) rekonstruieren lassen, möchte das Seminar die Beschreibung transparent machen, mit der die großen Erzählungen vom wissenschaftlichen Fortschritt komplementiert werden müssen. Dabei soll anhand von Beispielen aus Wissenschaftsgeschichte, Film und Literatur die (Einebnung der) Dichotomie zwischen Hand- und Kopfarbeit ebenso systematisch wie im historischen Wandel reflektiert werden, um damit die Rolle von privilegierten und subalternen Akteuren zu analysieren und so die (nicht nur wissenschaftliche) Erkenntnis als kollektiven Prozeß zu begreifen.
Das Seminar ist Teil des Projektmoduls "Zermonial und Epistemologie". |