| Beschreibung |
Das Kloster Memleben liegt ca. 40 km nördlich von Weimar an der „Straße der Romanik“, direkt am Flusslauf der Unstrut. Aus der Gründungszeit, dem 10. Jahrhundert, haben sich bauliche Spuren erhalten; der Großteil der überlieferten Substanz stammt aus dem 13. Jahrhundert. Heute wird das Kloster vorwiegend für kulturelle Zwecke genutzt. In den ehemaligen Klosterflügeln sind verschiedene Ausstellungsbereiche untergebracht; im Sommer finden in der Kirchenruine Konzerte statt. Der mit den ottonischen Königen und Kaisern verbundene Ort zieht jährlich 23.000 Besucher an. Doch von außen ist das Kloster hinter dichtem Baumbestand und einer unscheinbaren Mauer kaum wahrzunehmen; es fehlt ein Zeichen, ein Auftakt. Der Besucher betritt das Klosterareal über ein ehemaliges Pförtnerhäuschen aus DDR-Zeiten, das ästhetisch und funktionell in keiner Weise der Bedeutung des Ortes entspricht. Die vor kurzem gegründete Stiftung beabsichtigt, im Jahr 2010 ein Empfangsgebäude zu bauen. Neben der formalen Geste, der Betonung des Klostereingangs, hat der Neubau verschiedene Funktionen zu erfüllen: Kasse, Klosterladen, Toiletten u. a. sollen hier Platz finden. – Die Planung des Empfangsgebäudes ist der Schwerpunkt der Bearbeitung. Da eine reale bauliche Umsetzung in Aussicht steht, wird sich der Entwurfsprozeß praxisnah und konkret gestalten: in enger Zusammenarbeit mit den Entscheidungsträgern und künftigen Nutzern vor Ort, durch Diskussion der Vorschläge am Modell, durch Überprüfung der Ideen am konstruktiven und gestalterischen Detail. Der Entwurf soll eingebettet werden in Überlegungen zu einem längerfristigen Gesamtkonzept. Die jetzige Wegeführung der Besucher ist zu hinterfragen; Vorschläge zur Optimierung der Raumnutzung in den Klosterflügeln und zur Gestaltung der Freiflächen sind zu entwickeln. – Eine Ausstellung und die Diskussion der Ergebnisse vor Ort sind geplant. |
