Entwurf im 3. Kernmodul — bachelor — winter 2019
Begibt man sich der Tage reisend durch die Thüringer Landschaft, so begegnen uns aller Orten, ob wegbegleitend oder lose in die Fläche gehend, üppig tragende Obstgehölze. Näher betrachtet, erschließt sich ein Reichtum an Formen, Farben und
Mustern der ‚wilden‘ Früchte, deren Hölzer schon längst keine Pflege mehr zu Teil wurde. Was geschieht mit all dieser Pracht, außer, dass die Äpfel und Birnen, überreif herabfallend, zertreten sich ihrer Vergänglichkeit hingeben?
Dieser Frage wollen wir uns im kommenden Wintersemester widmen, der Ressource ‚Streuobst‘ und ihrer mannigfaltigen Möglichkeit der Nutzbarmachung. So ist neben Vordergründigem, wie Einlagerung und Versaftung, die Veredelung aber auch die
Sekundärnutzung des Tresters Wert zu schätzen..
Verbleiben wir dem Lokalen und Nachhaltigen gedanklich verbunden, so assoziieren sich weitere, anverwandte Szenarien:
Nachhaltiger Konsum (Hoflanden), Entschleunigung (gastronomisches Angebot) oder Wissensvermittlung (Schauraum alter Apfelsorten). Eine Verortung am Radwanderweg der Ilm erweitert das Spektrum im Raumprogramm. Der Ernte und ihrer Facetten ein Haus gebend, ist aus der Perspektive der Suffizienz, ein überschaubares Raumprogramm architektonisch zu gestalten. Aspekte der Nachhaltigkeit sollen ebenso Eingang finden, wie die Betrachtung lokaler Bauweisen und die Einbettung in die Landschaft.