Exkursion und Workshop — bachelor + master — sommer 2018
Während sich das Begleitseminar TYPUS UND KONSTRUKTION zum Entwurf KREATIVKONDENSATOR mit Formen „alter“ Arbeit und deren architektonischer Hardware auseinandersetzt, geht es in diesem Format um die „neuen“ Formen der Arbeit.
Die Industriegesellschaft hat sich zu einer Dienstleistungs-, Wissens und Konsumgesellschaft gewandelt. Neben den Resten des produzierenden Gewerbes entsteht derzeit eine neue Schicht von dienstleistenden Berufen, welche hoch spezialisiert sind, sich flexibel an unterschiedlichste Arbeitssituationen sowie Arbeitszeiten anpassen können und ortsunabhängig agieren. Vor allem die sogenannte Kreativwirtschaft ist charakterisiert durch die genannten Eigenschaften und entwickelt sich in ihren Formen des Arbeitens in einem dynamischen Prozess, der in direkter Beeinflussung von den sich stetig weiterentwickelnden Technologien der Datenverarbeitung, Kommunikation und Wissensproduktion steht.
Es ist anzunehmen, dass sich die aus der Arbeitsform entwickelnden Bedürfnisse nach unterstützender Hardware auch räumlich niederschlagen. Wie sieht also das konkrete Raumangebot für den Kreativunternehmer aus? Weiterhin ist anzunehmen, dass nicht nur der Raum zum Arbeiten neu gedacht werden muss, sondern auch seine zeitliche Verfügbarkeit. Es stellt sich demnach auch die Frage nach neuen Formen des Raummanagements durch die Bewirtschafter.
Zu guter Letzt stellt sich die Frage nach den weichen Kriterien von Arbeitswelten: nach der Atmosphäre. Wie unterstützend kann eine Raumstruktur oder ein Gebäudekomplex für das kreative Arbeiten gedacht sein? Wie stark wird durch die Architektur selbst Kreativität unterstützt?
Um diese Fragen zu beantworten, werden wir in einem Gesprächsworkshop während der Exkursion ARBEITSWELTEN nach Berlin mit Protagonisten der Kreativwirtschaft in Kontakt kommen und Gelegenheit haben zu erfahren, was Kreativarbeit an Bedürfnissen formulieren kann und welche räumlichen Angebote bereits darauf reagieren.