Das Bauen ist traditionell eng gekoppelt an die Verfügbarkeit von Baumaterialien sowie das Know-how ihrer Verarbeitung. Jedes Gewerk besitzt eine lokale Entwicklungsgeschichte, die zunehmend durch allgemeine Standards und Normen international vereinheitlicht wird. Materialien treten uns im Gebäude in zwei Funktionen entgegen: als Konstruktionsmaterial sowie als Oberfläche. Viele Materialien können je nach Verwendung sowohl konstruktive als auch raumbildende Aufgaben übernehmen, was ihren Einsatz sehr vielfältig macht. Die Vorlesungsreihe im Wintersemester hat zum Inhalt, in die grundlegenden Zusammenhänge von Tragwerk und Raumbildung einzuführen, um dann die Bauweisen von den Eigenschaften der Materialien und deren Verwendungsmöglichkeiten her zu entwickeln.
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Grundlagen der Baukonstruktion
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Vorlesung Wintersemester
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Vorlesung Sommersemester
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Inhalt
Im Sommersemester liegt der Fokus materialübergreifend auf den Bauelementen sowie den Techniken des Fügens. Neben der Vermittlung von Grundwissen zu bautechnischen Lösungen im Bereich Gründung, Dichten und Dämmen sollen hier vor allem die Elemente in ihrer baukulturellen Entwicklung und Vielfalt gezeigt werden. Dabei wird der Bogen gespannt von der Raumerfahrung über die Ordnungsprinzipien des Bauwerks bis hin zu seinen Details.
Von zunehmender Bedeutung ist die Betrachtung des Gebäudes in seinem gesamten Lebenszyklus. Den Studierenden soll vermittelt werden, wie Entwurfsentscheidungen beeinflusst werden können durch das Einbeziehen von Überlegungen zur Ökologie, Energiebilanz und Recyclefähigkeit der verwendeten Baustoffe.
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Übung
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Madame Parali
BA S24Übung — bachelor — sommer 2024
Anhand eines gegebenen Vorentwurfes für ein Gartenhaus werden in vertiefenden Betrachtungen einzelne Detailpunkte dieser Kleinarchitektur exemplarisch erläutert. Daran anschließend sind die Detailpunkte selbstständig zu entwickeln bzw. zu ergänzen und sollen von der ersten Skizze zu einer gebundenen Maßstabszeichnung überführt werden. Mit der konstruktiven Entwicklung dieser Details wird das Haus weiterentworfen und ihm sein Ausdruck verliehen. Eine begleitende Selbstkontrolle gibt Aufschluss und fordert ggfs. zu konstruktiven Änderungen auf. Ziel dieser Übung ist, am Kursende neben einem funktionierenden Gebäudeentwurf alle relevanten baukonstruktiven Detailpunkte als zusammenhängenden Fassadenschnitt zu erläutern. Ein Modell ergänzt die gestalterische Absicht und gibt Einblicke in die Konstruktion des Gebäudes. Zu den Modalitäten und Umfang der Übungsfolge wird in der Auftaktveranstaltung näher eingegangen.
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Trafik - Ort der Kleingkeiten
BA S23Übung — bachelor — sommer 2023
Ein fester Bestandteil im Bachelor Curriculum des ersten Studienjahrs (2. Semester) ist das vorlesungsbegleitende Übungsformat zu den Grundlagen der Baukonstruktion. Auf Grundlage eines ortsgebundenen Kurzentwurfes werden in vertiefenden, wöchentlichen Betrachtungen einzelne baukonstruktive Detailpunkte exemplarisch erläutert und selbstständig auf das eigene Bauvorhaben modifiziert, d.h. in einer gebundenen Maßstabszeichnung im M 1:5 regelkonform gezeichnet. Eine individuelle Kommentierung gibt Aufschluss und fordert ggfs. zu konstruktiven Änderungen auf. Ziel dieser Übung ist, am Kursende, neben einem funktionierenden Gebäudeentwurf (Tiny House), alle relevanten baukonstruktiven Detailpunkte als zusammenhängenden Fassadenschnitt zu erläutern.
Ein Detailmodell ergänzt die gestalterische Absicht. Zu den Modalitäten und Umfang der Übungsfolge wird in der Auftaktveranstaltung näher eingegangen. -
Rebholz
BA S21übung — bachelor — sommer 2021
Wenn wir in der Architektur von einem Detail sprechen, es zu lesen versuchen, sind wir anfänglich von dessen Komplexität womöglich beeindruckt, wenn nicht überfordert. Jedoch beschreibt eine solche Zeichnung lediglich das Gemachtsein von etwas. Diese Übung soll dazu dienen, solche Zeichnungen mit ihren Konventionen lesen zu lernen, zu imitieren, zu adaptieren und ein erstes Grundverständnis für die Baukonstruktion zu erlangen. Darüber hinaus wird das Besprechen vieler gebauter Beispiele die Erkenntnis befördern, dass die Lösung zu einem Problem häufig nicht in einer singulären Antwort liegt. Das birgt nicht nur eine unglaubliche Beruhigung, sondern ist zugleich Herausforderung und Motivation, vor dem Hintergrund eines physikalischen Grundverständnisses, selbst zu denken und nach individuellen Einzellösungen zu suchen.In jeder Seminarstunde werden wir das Thema bzw. Bauteil aus der Vorlesung aufgreifen und in konkreten Zusammenhängen erläutern. Als Zweierteams arbeiten wir uns so peu à peu durch alle Detailpunkte des zu planenden Hauses: Angefangen mit der Wand, über Fenster-, Dach- und Deckenanschlüsse bis hin zu Fundament und Treppe. Ausgehend von Standardlösungen öffnen wir den Blick hin zu Sonderlösungen, um die Bandbreite des Möglichen zu zeigen.
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Walden
BA S20Übung — bachelor — sommer 2020
‚As you simplify your life, the laws of the universe will be simpler; solitude will not be solitude, poverty will not be poverty, nor weakness weakness.‘ – Henri David Thoreau
Mit dem Übungsformat „Grundlagen der Baukonstruktion“ widmen wir uns einer kleinen, imaginären Bauaufgabe. Der Titel ‚Walden‘ verweist hier auf Henri David Thoreau’s Experiment Mitte des 19. Jahrhunderts, sich den zivilisatorischen Zwängen zu entziehen und der Einfachheit in der Natur zu zuwenden. Die Abwesenheit von Komfort ist nicht gleichbedeutend mit einem ästhetischen Verlust, im Gegenteil: Die Konzentration auf entwerferische Feinheiten und Details tritt leuchtend in den Vordergrund und zeugt von einer gestalterischen Haltung. Das kann sich über sehr vordergründige Bauteiloberflächen, über ein Fugen- oder Schraubenbild von Wandbekleidungen bis hin zu subtilen Raumeinbauten artikulieren. Am Anfang jedoch steht ein Vorbild, in der Architektur sprechen wir von einem Referenzbeispiel. Dieses Vorbild, im Zusammenspiel mit dem Ort, einer gegebenen Konstruktionsweise und einer Idee vom Gebrauch dieser kleinen Architektur soll Grundlage ihres gestalterischen Handelns werden. Die anfänglich, intensive Auseinandersetzung mit dem Referenzobjekt ist impulsgebend für den Charakter ihres Entwurfes - nicht im Sinne eines Plagiats, sondern aus semantischer Sicht der Identitätsstiftung.
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Into the wild
BA S19Übung 2. Semester — bachelor — sommer 2019
Im 2. Semester des Architekturstudiums kommt auf die Studierenden die Auseinandersetzung mit dem konkreten Bauen zu. Ein erstes Mal gilt es sich die Abhängigkeiten zwischen Ästhetik, Material und Konstruktion zu vergegenwärtigen. In den Vorgaben einer kleinen Bauaufgabe, ein Refugium am Rande der Stadt ohne viel Komfort, wird der Fokus auf die Form und das Detaillieren gelegt. Die Studierenden werden vom Fuß bis zum Scheitel ein Haus entwerfen und konstruieren. Fundament, Wand, Fenster, Decke und Dach müssen im Gesamten zu einer Einheit gefügt werden. Dabei ist nicht nur das technisch richtige Konstruieren gefragt, sondern es soll vielmehr der Zusammenhang zwischen Gestaltungswillen und den Zwängen seiner physischen Repräsentation dem Studierenden der Architektur als sein eigenstes Thema vor Augen geführt werden.
Parallel zur Vorlesung „Grundlagen der Baukonstruk-tion“ bietet die Übung den Studierenden die Gelegen-heit die gewonnen Erkenntnisse aus der Vorlesung besser zu verstehen und deren praktische Anwen-dung zu erlernen. Jede Übungsstunde konfrontiert die Studierenden mit einem neuen Thema bzw. Detailpunkt am Haus. Stück für Stück werden Wand, Fenster, Decke, Treppe, Dach und Sockel erklärt und bearbeitet. Als wöchentliche Hausarbeit wird ein Teilbeleg in Form einer maßstäblichen Zeichnung zum jeweiligen Thema bzw. Detailpunkt angefertigt. Als Endbeleg sind die aktualisierten einzelnen Teilbelege zu einem zusammenhängenden Fassadenschnitt im Maßstab 1:5 zuzüglich ergänzenden Zeichnungen wie Grundriss, Schnitt und Ansichten zusammenzufügen. Ein detailiertes Fassadenschnittmodell im M 1:10 ist ebenfalls als Abgabeleistung am Ende des Semesters gefordert.Das vorgegebene Areal ist eine kleine Lichtung oberhalb der Ilm, in der Nähe des Ortes Buchfart. Der Blick über den Steilhang in das Flusstal prägen den Charackte des Ortes.
Die Form des Hauses, seine Ausrichtung, die Lage der Öffnungen in den Wandflächen, die Dachneigung und die innere Organisation ist weitestgehend frei bestimmbar. Das Haus ist nicht unterkellert und soll nur einen Raum und eine Schlafgalerie besitzen. Das Dach ist als Warmdach oder Kaltdach auszubilden und wird in Holz mit entsprechender Dämmung und Dacheindeckung detailliert. Die Galerie spannt von Außenwand zu Außenwand und ist als Holzbalken-decke auszuführen, eine geeignete Erschließung ist von zu planen. -
Wo die wilden Kirschen blühen
BA S18Übung 2. Semester — bachelor — sommer 2018
Neben der „großen“ Architektur der Stadt, mit ihrem komplexen Gefüge und ihren vielschichtigen Funktionen, gibt es für viele Stadtbewohner die Sehnsucht nach einem einfachen Rückzugsort. Ein Haus für das ungestörte Erholen und konzentrierte Arbeiten, ohne Ablenkung, ohne Luxus, unmittelbar an der Natur.
In diesem Sommersemester ist ein solcher Rückzugsort an der alten Kirschplantage am Schloss Belvedere zu entwerfen. Verschiedene Szenarien von dichtem Grün bis zur freien Fläche laden zur Setzung des Rückzugsortes ein. Einfachheit und der Blick für das Wesentliche sind dabei das Leitmotiv. Ziel ist es, einen Gedanken so in Architektur zu gießen, dass der architektonische Charakter durch das physisch Konstruierte zum Ausdruck gebracht wird.
Dabei wird dem Haus eine Verortung in der Landschaft gegeben, es im Boden gegründet, seine Wände nach oben geführt, Fenster und Tür ein Platz darin vorgesehen sowie ein schützendes Dach über den Mauern aufgespannt. Die Form des Hauses, seine Ausrichtung, die Lage der Öffnungen in den Wandflächen, die Dachneigung und die innere Organisation ist weitestgehend frei zu bestimmen. Das Haus ist nicht unterkellert und hat nur einen Raum mit Galerie.
Jede Entscheidung hat einen Einfluss auf die Anmutung des kleinen Hauses: die Proportion des Gebäudevolumens, der Tür, des Fensters, die Neigung des Daches, die Materialität im Inneren wie im Äußeren. Es wird notwendig sein, eine Methode zu entwickeln, mit der die auftretenden Fragen beantwortet werden können. Und am Ende ist das kleine Haus nicht nur entworfen sondern auch konstruiert. -
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BA S17bachelor — sommer 2017
Neben der „grossen“ Architektur der Stadt , mit ihrem komplexen Gefüge und vielschichtigen Funktionen, gibt es für viele Stadtbewohner die Sehnsucht nach dem einfachen Rückzugsort . Ein Haus für das ungestörte Erholen und konzentrierte Arbeiten, ohne Ablenckung, ohne Luxus, unmittelbar an der Natur.
Einfachheit und der Blick auf das Wesentliche sollen das Leitmotiv sein. Es soll gelingen, einen Gedanken so in Architektur zu giessen, das der architektonische Charakter durch das physisch konstruierte zum Ausdruck gebracht wird. Dabei wird einem Haus ein Platz in der Landschaf t gegeben, es wird im Boden gegründet, seine Wände nach oben führen, Fenster und Tür wird ein Platz geben, und ein Dach über den Mauern aufspannen. Jede Entschei-dung die gefällt wird hat einen Einfluss auf die Anmutung der Hütte. Die Propor tion des Gebäudevolumens, der Tür, des Fensters, die Neigung des Daches, die Materialität im Inneren wie im Äusseren. Es wird notwendig sein, das eine Methode entwickelt, mit der die kommenden Fragen beantwortet werden können. Und am Ende ist das erste Haus nicht nur entworfen, sondern auch konstruiert.
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Prüfung
Am Ende des Sommersemesters schließt eine schriftliche Prüfung die Vorlesungsreihe ab.
Zulassungsvoraussetzung ist die bestandene Übung.
Für das Nachholen und Wiederholen der Prüfung gibt es einen weiteren Termin im Wintersemester.
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