Übung 2. Semester — bachelor — sommer 2019
Im 2. Semester des Architekturstudiums kommt auf die Studierenden die Auseinandersetzung mit dem konkreten Bauen zu. Ein erstes Mal gilt es sich die Abhängigkeiten zwischen Ästhetik, Material und Konstruktion zu vergegenwärtigen. In den Vorgaben einer kleinen Bauaufgabe, ein Refugium am Rande der Stadt ohne viel Komfort, wird der Fokus auf die Form und das Detaillieren gelegt. Die Studierenden werden vom Fuß bis zum Scheitel ein Haus entwerfen und konstruieren. Fundament, Wand, Fenster, Decke und Dach müssen im Gesamten zu einer Einheit gefügt werden. Dabei ist nicht nur das technisch richtige Konstruieren gefragt, sondern es soll vielmehr der Zusammenhang zwischen Gestaltungswillen und den Zwängen seiner physischen Repräsentation dem Studierenden der Architektur als sein eigenstes Thema vor Augen geführt werden.
Parallel zur Vorlesung „Grundlagen der Baukonstruk-tion“ bietet die Übung den Studierenden die Gelegen-heit die gewonnen Erkenntnisse aus der Vorlesung besser zu verstehen und deren praktische Anwen-dung zu erlernen. Jede Übungsstunde konfrontiert die Studierenden mit einem neuen Thema bzw. Detailpunkt am Haus. Stück für Stück werden Wand, Fenster, Decke, Treppe, Dach und Sockel erklärt und bearbeitet. Als wöchentliche Hausarbeit wird ein Teilbeleg in Form einer maßstäblichen Zeichnung zum jeweiligen Thema bzw. Detailpunkt angefertigt. Als Endbeleg sind die aktualisierten einzelnen Teilbelege zu einem zusammenhängenden Fassadenschnitt im Maßstab 1:5 zuzüglich ergänzenden Zeichnungen wie Grundriss, Schnitt und Ansichten zusammenzufügen. Ein detailiertes Fassadenschnittmodell im M 1:10 ist ebenfalls als Abgabeleistung am Ende des Semesters gefordert.
Das vorgegebene Areal ist eine kleine Lichtung oberhalb der Ilm, in der Nähe des Ortes Buchfart. Der Blick über den Steilhang in das Flusstal prägen den Charackte des Ortes.
Die Form des Hauses, seine Ausrichtung, die Lage der Öffnungen in den Wandflächen, die Dachneigung und die innere Organisation ist weitestgehend frei bestimmbar. Das Haus ist nicht unterkellert und soll nur einen Raum und eine Schlafgalerie besitzen. Das Dach ist als Warmdach oder Kaltdach auszubilden und wird in Holz mit entsprechender Dämmung und Dacheindeckung detailliert. Die Galerie spannt von Außenwand zu Außenwand und ist als Holzbalken-decke auszuführen, eine geeignete Erschließung ist von zu planen.