Seminar — master — sommer 2022
Um die Entwurfsarbeit im Projektmodul Transformer zu unterstützen, werden wir parallel zu dieser im Seminar Strukturelle Resilienz ausgewählte Beispiele systematisch analysieren, die entweder in ihrer Nutzungsdauer strukturell bereits offen angelegt waren oder eine spätere Umwandlung erfahren haben. Die letztere Auswahl an Gebäuden soll zu dem Zeitpunkt ihrer Erbauung und in ihrer originären Funktion sowie nach der Umnutzung betrachtet, der jeweilig spezifisch entstehende architektonische Ausdruck zu beiden Zeitpunkten daraufhin miteinander verglichen werden. Dabei richtet sich unser Interesse maßgeblich auf die Untersuchung der jeweiligen Typologie, der spezifischen Gebäudestruktur und, mit dieser einhergehend, auf die konkret ausformulierte Konstruktion im Detail.
Welche strukturellen Eigenschaften machen ein Bauwerk besonders robust und langlebig? In welchem Verhältnis stehen Tragwerk, Konstruktion und Anpassungsfähigkeit hierbei zueinander? Welche Parameter erhöhen das Umnutzungspotenzial eines Gebäudes und ermöglichen so prospektiv eine Multifunktion? Wie entsteht ein kontextspezifischer Charakter und inwiefern kann dieser sich verändern?
Die Referenzprojekte sollen hierfür hinsichtlich dieser Themenschwerpunkte in Vorträgen beleuchtet und die gewonnenen Erkenntnisse daraufhin diskursiv herausgearbeitet werden. Die Relevanz des Materials als nachhaltigen Rohstoff sowie Aspekte der Vorfertigung und Wiederverwendung sollen dabei als Diskussionsgrundlage stets mitgeführt werden. Das so durch unsere Recherchen und die gemeinsamen, kritischen Auseinandersetzungen erworbene Wissen wird für die Arbeit am Entwurf während des Semesters immer wieder neu nutzbar gemacht.