Seminar — bachelor + master — sommer 2018
Im Rahmen des Entwurfs KREATIVKONDENSATOR erfolgt die Reflektion des ideellen und konstruktiven Errichtens einer Kreativfabrik, in welcher sowohl Prozesse der Kreativproduktion als auch der Wissensvermittlung räumlich gefasst und in einen eigenständigen Typus überführt werden.
Im begleitenden Seminar TYPUS UND KONSTRUKTION werden wir uns mit Formen „alter“ Arbeit und deren architektonischer Hardware beschäftigen, mit dem Ziel, Auskunft über Typologien der Arbeitsarchitektur und deren spezifischer Konstruktion zu erhalten. Im Sinne der Methode der 'Analogen Architektur' (Aldo Rossi / Miroslav Šik) werden historische Typologien und ihre spezifischen Konstruktionsweisen analysiert. Das so gesammelte Wissen soll anschließend durch den analogisierenden Prozess seinen Niederschlag im Entwurf finden.
Die typologische Untersuchung beinhaltet dabei den Aufbau der Erschließung, funktionale Grundrisszusammenhänge und die Reflektion der Funktionsabläufe in der spezifischen Nutzung des Gebäudes sowie den Zusammenhang zwischen Außenraum und Innenraum. Die konstruktive Untersuchung widmet sich dem statischen System (Wände, Decken, Dachtragwerke), Aussagen zum Material in Bezug auf das jeweilige statische System und die bauphysikalischen Eigenschaften der Konstruktion. Die ästhetische Untersuchung hinterfragt zudem den architektonischen Ausdruck in Bezug auf seine materiellen Träger und die Wirkung in den Außenraum (z.B. Stadtraum oder Landschaft). Die Qualitäten der Innenräume werden gefiltert und eine kulturelle bzw. architekturgeschichtliche Einordnung vorgenommen.
Auf diese Weise werden die Studierenden in die Lage versetzt, mit architektonischen Referenzen dialektisch umzugehen, ihren Kenntnishorizont über den Zusammenhang von Typus und Konstruktion zu erweitern sowie das Verständnis für die Wirkungsweise verschiedener Konstruktionen im Hochbau zu vertiefen.