Seminar — bachelor + master — sommer 2023
Etwa 50% der gesamten Energie, die für die Lebensdauer eines Gebäudes benötigt wird, entfallen auf die Errichtung der Primärstruktur. 45% auf die Benutzung und 5% auf den Abriss.Das sind enorme Mengen an Co2, die in Anbetracht der kurzen Lebenszeiten von Gebäuden nicht mehr vertretbar sind. Am besten also gar nicht Bauen?
Im Sinne der drohenden Klimakatastrophe hätte das die größte Wirkung. Doch angesichts Problemen wie dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum ist das keine Lösung. Einen entscheidenden Einfluss, kann das Wiederverwenden von Bauteilen und Materialien entfalten. Eine noch größere Wirkung hätte es jedoch, bestehende Gebäudestrukturen umzunutzen oder weiterzubauen. Doch wie funktioniert das und was ist dafür notwendig? Wie kann eine Umnutzung von Beginn an mitgedacht werden und Einfluss auf den Neubau haben, der wiederum in Zukunft umgenutzt und weitergebaut statt abgerissen werden muss? Darüber möchten wir mit euch, und Studierenden des Bauingenieurwesens und der Materialwissenschaften anhand von drei Beispielen diskutieren.
Um vielschichtige Zusammenhänge zu verstehen wird Wissen erarbeitet und geteilt. Wir werden versuchen gemeinsam Lösungen zu finden und eine Haltung zu entwickeln. Am Ende des Semesters werden wir in einem eintägigen Sommersymposium mit den Architekt:innen und Ingenieur:innen der ausgewählten Projekte diskutieren, debattieren und versuchen gemeinsam wichtige Lösungsansätze zu formulieren.