BACHELOR ENTWURF SS2014
„Spiel ist nicht Spielerei, es hat hohen Ernst und tiefe Bedeutung.“
„Was der Mensch darzustellen strebt, fängt er an zu verstehen.“
Friedrich Fröbel
Besonders „Kindergartenkinder“ lernen in ihrer frühkindlichen Entwicklung beim Spielen viele wesentliche Dinge. Sie testen soziales Verhalten aus, indem sie verschiedene Rollen einnehmen. Sie begreifen wie sich zum Beispiel Überlegenheit und Schwäche anfühlt. Neben der sogenannten sozialen Kompetenz lernen die Kinder im Spiel nebenbei auch handwerkliche Fähigkeiten. Sie simulieren und studieren mit realen Gegenständen und in Gesten verschiedenste komplexe Abläufe. Der Raum der als weiterer Partner für das Spiel die Grundlage bietet, kann einen animierend Ort schaffen. Der Raum sollte demnach Atmosphären bieten, die das Spiel fördern und unterstützten. Außerdem darf von räumlichen Situationen natürlich keine Gefahr ausgehen. Das heißt der Spielraum muss geschützt werden und einen eigenen Kosmos für das Spielen kreieren. Der Außenraum besitzt eine wesentliche Rolle für die Kinder, da sie anfangen sich ihre Umgebung zu erarbeiten zu erspielen und sprichwörtlich „Auslauf“ benötigen. So kann ein Wechselspiel zwischen Ruhe und Aktion entstehen, das Konzentration und Bewegung fördert.
In einer Abfolge von drei architektonischen Übungen wird sich der Konzeption von Spielraum für Kinder im Kindergartenalter genähert. Es sollen Wahrnehmungsräume geschaffen werden, die zum Entdecken einladen. Das bedeutet der Spielraum soll die Entwicklung des Wahrnehmungsapparates fördern, indem die räumlichen Angebote im Besonderen die verschiedenen Sinne ansprechen und sich direkt auf dessen Funktionsweise beziehen. Am Ende dieser Übungen stehen räumliche Umsetzung im Maßstab 1 zu 1. Es sollen Funktionsmodelle entstehen, die Vorbild für eine reale Umsetzung werden.
Als Kontext wird das Gelände der Allianz in Bad Blankenburg genutzt. Dort soll ein Spielplatz entstehen, der von Gästen des Allianzhauses genutzt wird. In unmittelbarer Nähe befindet sich das Fröbelmuseum, auch von dort aus soll ein Bezug zu den Spielräumen entstehen. Mögliche wäre es, dass neben dem Fröbelmuseum eine eigene Station mit einem Spielobjekt entsteht. Diese Station würde für die Besucher des Museums, die oft an speziellen Führungen und Workshops teilnehmen, als Auftakt oder Weiterführung Sinn machen.
In einer ersten Phase werden mehrere Entwürfe in Alternativen parallel betrachtet. Anschließend werden die vielversprechenden Ansätze mit Hilfe von dem breiten Spektrum an Ideen verdichtet und zu mehreren klaren Konzepten festgeschraubt. Schlussendlich werden mindestens 4 – höchstens 8 Konzepte als räumliche Objekte bzw. Stationen ausgearbeitet und in 1 zu 1 gebaut. Ziel ist es eine Sequenz zu formen, in der die ausgewählten Konzepte in einer logischen Beziehung und Reihenfolge stehen.
Bild: TU Berlin, Fachgebiet für Entwerfen und Baukonstruktion, Entwurf: Kilian Blömers, Mona Hartmann, Johannes Irmen, Bastian Landgraf, Lukas Kesler, Anne Kummertz, Nick Schüller, Charlotte Svensson, Merle Sudbrock, Hans Walter