Wie kann einer „Musealisierung“ eines historisch bedeutsamen Ereignisses wie der Friedlichen Revolution von 1989 eine Auseinandersetzung mit gegenwärtigen oder zukünftigen politisch-sozialen Realitäten entgegengesetzt werden? Wie können wir mit dem Gebäude umgehen, in dem sich einst das Bezirksamt für Staatssicherheit befand? Der in den 1980er Jahren auf dem Leipziger Matthäikirchhof errichtete Komplex ist sowohl von seiner historischen Bedeutung als auch von seiner Architektur her gewaltig. Und doch gelang es den Aktivisten der Friedlichen Revolution im Dezember 1989, diesen Komplex zu stürmen. In dem Projekt „Begegnung mit dem schlafenden Riesen“ wurden im Gebäude und auf dem Gelände des historischen Matthäikirchhofs in Leipzig ortsspezifische künstlerische Arbeiten entwickelt. Einzeln und/oder in Gruppen setzten sich die internationalen Studierenden des M.F.A.-Programms mit dem Ort und seiner Geschichte auseinander und schufen Kunstwerke in unterschiedlichen Formen und Medien. Die entstandenen Arbeiten wurden in einer Publikation dokumentiert. Ein Projekt in Kooperation mit der Stadt Leipzig, Geschäftsstelle Matthäikirchhof / Freiheits- und Einheitsdenkmal Leipzig.
Teilnehmende: Sisu Satrawaha (Mon), Laura Leal, Bernardita Bennett, Nađa Kračunović, Viktor Dallmann, Milad Rezaei, Pati Sayuri, Minhee Ahn, Fabienne Margue, Jonathan Joosten, Arijit Bhattacharyya, Lea Wittich, Vitor de Almeida Mattos