„Feeling Gender“ wendet sich gegen die anhaltende geschlechtsspezifische Voreingenommenheit, die sowohl das Design als auch die Archäologie betrifft. Die Prähistorikerin Marylène Patou-Mathis spricht von einer „weiblichen Unsichtbarkeit“, die sich aus der Tatsache ergibt, dass die Prähistorie ein relativ neues wissenschaftliches Gebiet ist, das Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden ist. Die Geschlechterrollen, die in den frühen Texten dieser Disziplin zugeschrieben werden, spiegeln eher die Epoche wider, in der sie geschrieben wurden, als die Realität der prähistorischen Menschen. Heute entlarven technologische Fortschritte wie die DNA-Analyse falsche Geschlechterannahmen in archäologischen Funden. Die in diesem Projekt vorgestellten provokativen Sitzobjekte können als „Werkzeuge“ betrachtet werden, die sowohl von männlichen als auch von weiblichen Archäolog*innen bei Ausgrabungen oder an ihren Arbeitsplätzen verwendet werden. Die Objekte erinnern die Benutzenden daran, nicht nur ihre physische Position, sondern auch ihre mentale Perspektive zu ändern.