PRISMA – Perspektiven auf Produktdesign

Erstellt von Lukas Krähn | |   Einblicke Bauhaus.Semester

»PRISMA ­­­– Perspektiven auf Produktdesign« ist eine Reihe verschiedener Workshops, die im Rahmen des Bauhaus.Semesters von Studierenden des Produktdesigns gehalten werden.

Organisiert wird die Veranstaltungsreihe von Anne Groß und Antonia Ney, selbst angehende Produktdesignerinnen an der Bauhaus-Universität. Als sie vom Bauhaus.Semester erfahren haben, sei dies die Initialzündung gewesen, eine schon lang gehegte Idee endlich in die Tat umsetzen zu können, erzählt Antonia. Ziel sei es gewesen, die im Studiengang vorhandenen Positionen und Meinungen für alle Studierenden zugänglich werden zu lassen. Das namensgebende Prisma stehe dabei für das Themenspektrum an verschiedenen Ideen, Gedanken und Herangehensweisen, die sich im Rahmen der Veranstaltungsreihe zusammengefunden habe.

Kreativität des Unbewussten

Heute spricht Christian Wiegert über die Rolle des Unterbewusstseins in der Gestaltung. Damit das Ganze nicht so abstrakt bleibt, hat er zwei Figuren entworfen. Die erste heißt Ubu, sieht aus wie ein mit Sand gefüllter rosa Luftballon, mit kurzen Gliedmaßen und großer Nase. Ubu verkörpert das Unterbewusstsein und sieht so aus, als könne er sich aufgrund seiner fülligen Erscheinung nur mühevoll fortbewegen. Aus seinem unterbewussten Dasein an die Oberfläche gezerrt, schaut er mit seinen zahlreichen Augen etwas verdutzt aus.

Ihm gegenüber steht eine kleinere Figur, einäugig und mit strengem Blick, den Zeigefinger der rechten Hand mahnend in die Luft gehoben. Er hier heißt Erhier, er steht für das bewusste, systematische Denken, weshalb er auch ein überproportional großes Gehirn besitzt. Die Farbe seiner Krawatte lässt erahnen, dass die Vorliebe für Rosa wohl die einzige Gemeinsamkeit zu Ubu ist. Während Ubu auf sein Bauchgefühl hört, schmiedet Erhier Pläne, während Ubu Gedanken und Ideen miteinander fusioniert, sortiert Erhier das dabei entstandene Chaos.

Um Kreativität zu beflügeln, sei es Christian zufolge notwendig, bewusstes und unbewusstes Denken im kreativen Prozess miteinander zu vereinen. So könne das Potential des Unterbewusstseins nur unter aktiver Einbindung von Ubu, ohne die so entstandenen Ideen stets von Erhier beurteilen zu lassen, voll ausgeschöpft werden. Um dies selbst erproben zu können, hat jeder der Teilnehmenden einen persönlichen Gegenstand mitgebracht, dessen spezifische Bedeutung für seine jeweilige Person durch alle anderen bestimmt werden soll. Ganz im Sinne der Veranstaltungsreihe soll so vor allem der Austausch der Studierenden bzw. das Lernen voneinander im Mittelpunkt stehen.

Lehre zum Selbermachen

Insgesamt sind dieses Semester sechs verschiedene Veranstaltungen zustande gekommen: Neben Christians »Unterbewusstsein«-Workshop noch einer zu »Gefühlten Wirklichkeiten« mit Pauline Temme und Leonie Fischer, zu »Nuancen weiblicher Lust« mit Anja Zachau, zu »Outsourcing Plastic Recycling« mit Robert Büß, zu »Design.Entwicklung.Produktion« mit Maximilian Schatz und zur »Legokiste« mit Simon Wunder. Begleitet wurden die Veranstaltungen durch ein Rahmenprogramm zu Methoden der non-formalen Bildung und stetiger Unterstützung bei der Konzeption und Durchführung der Workshops.

Im Rückblick ist Antonia begeistert, wieviel positives Feedback die Veranstaltungsreihe hervorgerufen habe. Sie wünscht sich, dass »PRISMA« auch im nächsten Semester weitergeführt werden kann, denn inzwischen würden immer wieder KommilitonInnen auf sie zukommen, die bereits Ideen für zukünftige Workshops anmelden wollen: „Allein diese Möglichkeit, etwas machen zu können, ich glaube das hat bei ganz vielen Studierenden ausgelöst, dass sie eben auch Bock haben und mehr darüber nachdenken, wie wir die Lehre selbst gestalten können.“

 

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»PRISMA ­­­– Perspektiven auf Produktdesign«
Im Mittelpunkt steht der Austausch unter den Studierenden
Ubu und Erhier (von unten nach oben)
Workshopleiter Christian Wiegert
»PRISMA« - Initiatorinnen Anne Groß und Antonia Ney (von links nach rechts)