Horizonte: Positionen | Werkstatt | Manifest
Die studentische Initiative »Horizonte« geht dieses Semester neue Wege. Neben der seit Jahren erfolgreichen Vortragsreihe entstand im Rahmen des Bauhaus.Semesters ein Seminar mit dem Titel: »Horizonte: Positionen l Werkstatt l Manifest«.
An aufwendig arrangierten Stellwänden hängen großformatige Zitate aus unterschiedlichen Manifesten. Die Raumgestaltung ist nur ein Beispiel dafür, wie viel Energie alle Beteiligten in das Seminar »Horizonte: Positionen l Werkstatt l Manifest« stecken. Es ist der 13. November und die erste Zwischendiskussion steht bevor. Viele Besucher und Besucherinnen aus den verschiedensten Studiengängen versammeln sich neugierig. Geleitet wird die Veranstaltung von der studentischen Initiative Horizonte, die seit Jahren eine erfolgreiche Vortragsreihe organisiert und im Bauhaus.Semester dieses Seminar initiiert hat. Es soll eine Plattform entstehen, die den Austausch fördert und nach »Mündigkeit in einer hyperflexiblen und hyperindividualistischen Gesellschaft« sucht, heißt es in der Seminarbeschreibung. Das Ziel ist es, sich zunächst innerhalb einer Werkstatt mit dem Gegenstand »Manifest« theoretisch auseinanderzusetzen. Mit der Suche nach neuen Formen des Manifestierens soll schließlich eine gemeinsame Haltung entwickelt, publiziert und praktiziert werden.
Zu Beginn präsentieren die Studierenden Manifeste, mit denen sie sich in kleinen Gruppen beschäftigt hatten. Die Mehrheit arbeitete mit Manifesten der Bauhaus Meister, wie zum Beispiel Mies van der Rohes »Industrielles Bauen« von 1924 oder Hannes Meyers »bauen« von 1928. Sie untersuchten diese auf Vorgeschichte, Entstehung sowie Inhalt und entwickelten anschließend in der Auseinandersetzung mit den Texten Positionen. Diese Thesen sind der Versuch der Studierenden, die Manifeste aus dem heutigen Blickwinkel greifbar zu machen und deren Aktualität an heutigen Problemen zu untersuchen.
Anschließend wurden alle Gästen gebeten sich nun selber mit den Zitaten und den daraus entwickelten Positionen auseinander zu setzen. Gedanken, Fragen und Kritik, die sich bei den Zuhörenden entwickelt hatten, sollen zu Papier gebracht werden und den Teilnehmern und Teilnehmerinnen im weiteren Verlauf des Seminars als Anregung dienen. Zuletzt wurden die begleitenden Professuren nach ihrer Meinung gefragt. Nachdem zuerst der Aufwand, mit dem dieses Seminar gestaltet wird, gewürdigt wurde, mahnte Prof. Dr. Frank Eckardt: »Manche Manifeste sind heute noch aktuell, manche nicht. Zudem gab es noch nicht alle Probleme von heute früher, wie etwa den Klimawandel. Es muss aber darum gehen, die Zukunft von Heute zu gestalten.«.
Danach war der offizielle Teil der Veranstaltung vorbei. Doch anstatt dass sich die Wege wieder trennten, wurde bei einem Bier noch lange über Gedanken und Ideen weiterdiskutiert. Es entwickelten sich eine rege Diskussionen zwischen Studierenden und Professoren, wie man sie nur selten erlebt und sich bis in die Nacht hinein zog.