Retrospektive III – Ausstellen

Schauhaus Bauhaus

Eine Lehrveranstaltung von Prof. Johannes Kuehn, Prof. Jana Gunstheimer und Prof. Björn Dahlem

Am Ende jeden Sommersemesters verwandelt sich der Campus der Bauhaus-Universität Weimar in eine große Ausstellung aller Fakultäten: die kreative Arbeit von Studierenden und Mitarbeitenden wird der Öffentlichkeit präsentiert. Während des übrigen Jahres bekommen Gäste, Studierende und Mitarbeitende der Universität jedoch keinen oder nur einen sehr spärlichen Eindruck von der geleisteten Arbeit. Diesem Umstand soll mit einem fakultätsübergreifenden Ausstellungsraum begegnet werden. Ein Schauhaus für das Bauhaus soll entstehen.

Der Lehrstuhl »Entwerfen und Baukonstruktion« von Prof. Johannes Kuehn (Fakultät Architektur und Urbanistik) forschte in Kooperation mit Prof. Jana Gunstheimer und Prof. Björn Dahlem (Fakultät Kunst und Gestaltung) zu Lösungen für das Ausstellen an unserer Universität. Im Rahmen eines fakultätsübergreifenden Seminars haben sich Studierende der Architektur und der Freien Kunst mit den Praktiken des Ausstellens auseinandergesetzt und ihre Erkenntnisse zwischenzeitlich in einem gemeinsamen Workshop erprobt. Die Architekturstudierenden legten am Semesterende 15 Projekte zu einer möglichen Hochschulgalerie als Ergebnis des Entwurfsmoduls vor.

Neben den Professoren wurde die Zusammenarbeit von den wissenschaftlichen Mitarbeitern Martin Ahner, Thijs ten Brummelhuis und Robert Ochsenfarth und den künstlerischen Mitarbeitenden Florian Schmidt und Katharina Wendler betreut.


Ästhetik der heilsamen Orte

Ein studentisches Lehr-/Lernprojekt von Gabriel Dörner

Wirtschaftlicher Druck und Effizienzbestrebungen haben zu einer Rationalisierung des Gesundheitssystems geführt, die in zwischenmenschlichen und räumlich-gestalterischen Defiziten zum Ausdruck kommt. Innerhalb eines Forschungsprojektes an der Bauhaus-Universität Weimar hat ein interdisziplinäres Team unter der Leitung von Gabriel Dörner, unterstützt von Vorträgen, Diskussionsformaten und Gastdozenten-Workshops, Positionen zur ganzheitlichen Gestaltung von Gesundheitsarchitektur erörtert. Aus der Lehrveranstaltung resultierten die hier gezeigte Ausstellung und eine Podiumsdiskussion.


BlowUp Bauhaus! Aufblasbares, Pneumatische Textilsysteme & Interaktive Membranstrukturen

Eine Lehrveranstaltung von Vertr.-Prof. Kristian Gohlke und Timm Burkhardt

Das Projekt Blow Up Bauhaus! widmete sich der Fragestellung, wie druckstabilisierte Membranstrukturen (z.B. aufblasbare Objekte) als struktur-, form- und funktionsgebende Gestaltungselemente realisiert und nutzbar gemacht werden können. Neben einer theoretischen Einführung und einem historischen Überblick, lag der Fokus auf der praktischen Entwicklung neuer Anwendungen, Prinzipien und Morphologien für Membranstrukturen. Ziel war die Schaffung von Nutzungsqualitäten im Kontext neuer und alter Anwendungsfelder. Ausgehend von der Theorie testeten die Studierenden Entwicklungen und Strategien für Bauteile und Materialien für pneumatische Membranstrukturen und entwickelten eigene Projekte.


Business for all

Im Kurs Business for All wurde versucht, das Interesse an nachhaltigen, wirtschaftlichen Prozessen für eine sehr heterogene Gruppe von Studierenden zu steigern. Beispielsweise sollten die Studierenden durch Gespräche mit Vetretern und Vertreterinnen aus der Wirtschaft und Gründern bzw. Gründerinnen befähigt werden, praktische Problemstellungen zu lösen, um so überfachliche Kompetenz zum nachhaltigen Wirtschaften zu generieren. Durch das Konzept des Blended Learning in Verbindung mit Flipped Classroom wurden relevante Metakompetenzen wie erhöhte Selbstlernkompetenz, analytisches Denken, emotionale Intelligenz und soziale Interaktion mit Anderen gefördert. Ein Element davon war im Wintersemester 18/19 die Entwicklung einer Geschäftsidee innerhalb einer Gruppenarbeit. Die Idee wurde basierend auf und begleitend von Inhalten der Präsenzveranstaltungen weiterentwickelt, um sie später in Form eines Business Model Canvas zusammenzufassen. Im Rahmen eines »Startup-Pitches« wurden die zugehörigen Poster am Ende des Kurses einer kritischen Jury präsentiert.


Seeking Unseen

Ein studentisches Lehr-/Lernprojekt von Yağmur Ruzgar

The student project Seeking Unseen aimed to answer if cities can help us create and to raise awareness for the public space. Almost 55% of the world’s population is thougth to be residing in urban areas. Cities with their buildings, streets, green areas, schools and shops bear the traces of the culture, habits, history, and character composed by its residents and visitors. The course asked if people really pay attention to their surroundings. Focusing on different notions, such as security, accessibility, daily movements and neighborhood relations, the students were instructed to discover the details of public spaces. Two field trips to Weimar and Berlin and different workshops accompanied the course. Within the fields of combining art, design, and architecture the students created projects compairing their perception of Berlin and Weimar.


Revisiting Utopia: Modernist Housing in Cities of the Global North and South

Eine Lehrveranstaltung von Brigitte Zamzow

Was hat die Moderne in der Welt hinterlassen, was hat sie bewirkt, was hat sie angestellt?  Die Ausstellung zeigt die Ergebnisse des Master-Seminars »Revisiting Utopia: Modernist Housing in the Cities of the Global South and West«, das Beispiele von moderner Architektur und Städtebau in sieben Ländern (Chile, Broßbritannien, Marokko, Russland, Serbien, USA und Usbekistan) untersuchte. Zu sehen sind Reflexionen zu Moderne, Modernität und Modernisierung.


International Case Studies

Eine Lehrveranstaltung von Prof. Dr.-Ing. Max Uwe Plank-Wiedenbeck, Stefanie Blei und Julius Uhlmann

Nach einer erfolgreichen Auftaktvorlesung startete die Lehrveranstaltung »International Case Studies« mit einer für alle Beteiligten internationalen Erfahrung: Begleitet vom Team der Professur Verkehrssystemplanung machten sich 32 Studierende aus sieben Nationen auf den Weg nach Kopenhagen. Teil der Exkursion waren nicht nur Termine bei der dänischen Eisenbahn- oder der Stadtverwaltung, sondern ebenso eine geführte Tour durch die skandinavische Metropole – im Sinne der Nachhaltigkeit natürlich per Rad.

Erfreulicherweise blieb diese Internationalität auch über das Semester erhalten: So berichteten Expertinnen und Experten aus sechs europäischen Ländern (u.a. Estland, Russland, Großbritannien) über Best Practice-Beispiele zu Fragen von Mobilität und Transport. Ebenso wurde in den komplett auf Englisch abgehaltenen Seminarsitzungen eifrig über diese Ansätze diskutiert. Und: In ihren Abschlussprüfungen stellten die Studierenden selbstgewählte Fallbeispiele z.B. aus Mexiko, Indien oder Norwegen vor.

Besonders spannend war darüber hinaus die interdisziplinäre Zusammensetzung der Studierenden: Neben Umweltingenieurwissenschaften und Urbanistik waren ebenso Fächer wie Visuelle Kommunikation und Produktdesign vertreten.