Selina Klaus und Lea Condé-Wolter gehören mit ihrer gemeinsamen Masterthesis zu den Finalist*innen des diesjährigen studentischen Nachwuchswettbewerbs wa award. Am Beispiel des alten Arbeitsamtes in Kassel untersuchen die beiden Architekturstudentinnen, wie ehemalige Verwaltungsstrukturen in zeitgemäßen Wohnraum überführt werden können und welche Auswirkungen eine typologische Transformation auf das Wohnen hat. Dabei stehen zentrale Fragen zur Quartiersvernetzung, zum Zusammenleben und -wohnen und zu kulturellen Interaktionen im Mittelpunkt.
Die beiden angehenden Architektinnen schlagen vor, den bislang verschlossenen Sockelbereich zu öffnen und durch kleinteilige Gewerbeeinheiten, ein Quartierscafé und einen Biomarkt zu beleben. Ein Teil des Gebäudes wird zum »Zentrum für Kreativwirtschaft« mit Kita, Veranstaltungsräumen und einem Mobility Hub. Architektonische Elemente wie ein Wintergarten, eine aufgefaltete Balkonstruktur, die sich vor die Ostfassade legt, und eine ergänzende Dachstruktur verleihen dem Gebäude ein neues Erscheinungsbild und eröffnen eine Perspektive auf seine zukünftige Nutzung. Die entwickelten Wohntypologien reagieren auf die vorhandene Bausubstanz und zeigen ein breites Spektrum an Wohnformen auf.
Mit ihrem Entwurf zeigen sie, wie ein monofunktionaler Verwaltungsbau in einen urbanen, nutzungsoffenen Stadtbaustein überführt werden kann und welche Maßnahmen zugunsten vielfältiger Wohntypologien und neuer Nutzungsformen notwendig sind, um ein neues programmatisches Nebeneinander von Wohnen, Arbeiten und Freizeitangeboten zu ermöglichen.
Betreut wurde die Arbeit gemeinsam von den Professuren Entwerfen und Wohnungsbau an der Fakultät Architektur und Urbanistik der Bauhaus-Universität Weimar sowie Architecture for Future, Institut für Architektur der Technischen Universität Berlin.
Die fünfköpfige Jury des Wettbewerbs wechselt jährlich. Dieses Jahr war sie besetzt mit Anne Kessler (Leiterin des Referats Grundsatzangelegenheiten Stadtentwicklungspolitik, Baukultur, Forschung und Koordinierung im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen), Prof. Dan Schürch (Institut für Entwerfen und Baugestaltung TU Braunschweig), Prof. Andreas Garkisch (Professur Entwerfen und StadtArchitektur Bauhaus-Universität Weimar), Judith Jaeger (Chefredakteurin wa wettbewerbe aktuell) und Thomas Hoffmann-Kuhnt (Herausgeber wa wettbewerbe aktuell).
Die Jury wählte aus 140 Arbeiten zehn Arbeiten für das Finale aus. Die Arbeiten aller Finalist*innen werden in der Mai-Ausgabe der wa wettbewerbe aktuell publiziert. Die Preise und Anerkennungen im diesjährigen wa award werden auf der Preisverleihung am 30. April 2025 an der TU Braunschweig bekanntgegeben.
Hintergrund zum Wettbewerbsthema: Transformatives Wohnen
Durch die vielfältigen Transformations- und Urbanisierungsprozesse gewinnt die Gestaltung von Wohnraum immer mehr an Relevanz: Die Wohnungsfrage kann zweifelsfrei als die „soziale Frage“ unserer Tage angesehen werden. Daher gilt es neue, alternative Wohnformen zu etablieren: Wie kann die Architektur von heute, ideenreich — bspw. vor dem Hintergrund von Nachnutzung, Nutzungsmischung, Bauen im Bestand — und ressourcenschonend mit modernen Materialien und Mitteln, dazu beitragen, unsere großen gesellschaftlichen Aufgaben zu bewältigen und unser Leben zu bereichern? Und was heißt das für den konkreten Entwurf? Sind die bekannten Typologien und unsere bekannten Ausdrucksformen von Architektur wandlungsfähig genug, um den wichtigen gesellschaftlichen Aspekten gerecht zu werden? Oder bedarf es ganz neuer Entwurfsstrategien?
Weitere Informationen auf der Webseite des wa award
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