Die Bauhaus-Universität Weimar und die Addis Ababa University Ethiopia haben für ihren Experimentalbau »SICU« (Sustainable Incremental Housing Unit) in Addis Abeba den dritten Preis des »Regional Holcim Award 2014 Africa Middle East« erhalten. Die mit 30.000 US-Dollar dotierte Auszeichnung wurde am 16. Oktober 2014 in Beirut durch die Holcim Foundation for Sustainable Construction verliehen.
»SICU« steht für einen zweigeschossigen Experimentalbau als Prototyp in den Slums von Addis Abeba, der Hauptstadt von Äthiopien. Ein studentisches Team aus Addis Abeba, Juba (Südsudan) und Weimar hatte den Bau im Jahr 2013 innerhalb von nur zehn Tagen fertiggestellt.
Der Bau zeichnet sich durch optimierte Bauprozesse aus, vor allem die Vorfertigung und Standardisierung von Bauteilen. Kleine lokale Unternehmen stellten fast 90 Prozent der Bauteile her, beispielsweise Betonelemente und Holz-Leichtbaurahmen aus Eukalyptus. Die Konstruktion wurde nur teilweise fertiggestellt, um es den Bewohnern zu ermöglichen, diese schrittweise und nach ihren Möglichkeiten und Wünschen zu ergänzen.
Die Jury würdigte neben dem experimentellen Ansatz des Projektes besonders die Rolle der Partneruniversitäten. Diese hatten dazu beigetragen, Gespräche zwischen politischen Entscheidungsträgern, lokaler Wirtschaft und den Bewohnerinnen und Bewohnern im Hinblick auf den städtischen Lebensraum aufzubauen und zu vertiefen.
Weitere Informationen zum Experimentalbau »SICU«
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Hintergrundinformationen zum Projekt »Welcome to Africa«
Seit mehreren Jahren arbeiten die Bauhaus-Universität Weimar, das Ethiopian Institute of Architecture, Building Construction & City Development (EiABC), Äthiopien, und die Juba University, Südsudan, im Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) »Welcome to Africa« daran, innovative und ressourcenschonende Konstruktionsmethoden zu entwickeln und zu erproben. In drei Bauten (2012: SECU, 2013: SICU, 2014: MACU) geht es exemplarisch um unterschiedliche Nutzungsszenarien und Bauprojekte für die stark wachsende Metropole Addis Abeba. Das BMBF-Projekt wird im Zeitraum 2012 bis 2015 mit insgesamt 300.000 Euro gefördert.
Hintergrund zu den »Holcim Awards«
Die Schweizer Holcim Foundation zeichnet seit 2004 in dreijährigem Turnus innovative und zukunftsorientierte Bauprojekte mit den »Holcim Awards« aus. Sie möchte damit nachhaltigen Antworten auf Herausforderungen eine Plattform bieten, mit denen sich die Baubranche in technologischer, kultureller, sozioökonomischer und ökologischer Hinsicht konfrontiert sieht.
Bei den diesjährigen »Regionalen Holcim Awards 2014 Africa Mittlerer Osten« wurden insgesamt zwölf von über 300 eingereichten Projekten ausgezeichnet. Vergeben wurden in diesem Jahr Gold, Silber, Bronze, vier Nachwuchspreise sowie fünf Anerkennungspreise.
Projektbeteiligte:
Bauhaus-Universität Weimar / bauhaus.ifex:
Bernd Rudolf / Dirk Donath (Projektverantwortung), Timo Riechert
Ethiopian Institute of Architecture, Building Construction & City Development (EiABC), Addis Abeba:
Brook Haileselassie, Asgedom Berhe, Helawie Sewnet, Sarah Yusuf
Afro-European Engineers, Addis Abeba:
Peter Dissel
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