Zum 90. Geburtstag von Prof. Dr. Christian Schädlich stellen das Archiv der Moderne und die Professur Theorie und Geschichte der modernen Architektur im Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Schülerarbeiten aus, die während seines Studiums an der Weimarer Hochschule zwischen 1947 und 1952 entstanden sind. Christian Schädlich hat seine Studienarbeiten als Konvolut dem Archiv der Moderne übergeben. In seiner Überlieferung ist dieser Bestand einzigartig, da sich an ihm der Beginn der Architektenausbildung nach dem Zweiten Weltkrieg nahezu lückenlos nacherzählen lässt. Die Studienzeit von Christian Schädlich reichte von der Wiedereröffnung der Staatlichen Hochschule für Baukunst und bildende Künste, als sich die Vorstellungen des Architekten Herrmann Henselmann für ein neues Bauhaus mit Hochschulcharakter nicht verwirklichen ließen, bis zur Neuorganisation des Hochschulwesens in der DDR, als die Aufgaben der Schule entsprechend der Erfordernisse des Wiederaufbaus neu bestimmt und der Name in Hochschule für Architektur geändert wurden. An Hand von Schädlichs Zeichnungen kann der kontrovers diskutierte Entwicklungsprozess der Hochschule nachvollzogen werden. Auch werden die daran beteiligten Hochschullehrer vorgestellt, zu denen neben Henselmann, Peter Keler, Gustav Hassenpflug, Rudolf Ortner, Walter Hämer, Curt Siegel, Leopold Wiel, Hans van Breek, Heinrich Rettig, Roland Kiemlen und Emil Schmidt gehörten. Nach seinem Studium begann Christian Schädlich als Mitarbeiter am Bereich Theorie und Geschichte der Architektur zu lehren - an dem Lehrstuhl, den er 1987 als Emeritus verließ.

Zur Eröffnung der Ausstellung im Foyer des Hauptgebäudes der Bauhaus-Universität am 1. Juni, 14 Uhr, hält Michael Siebenbrodt, Kustos Bauhaus-Museum, einen Vortrag.