So oder so ähnlich stellt man sich die Ergebnisse eines Lebkuchenhausbauwettbewerbs vor. Was am Ende dabei heraus gekommen ist, übertraf diese Vorstellungen allerdings.
Im Rahmen des vierten Bauhaus-Weihnachtsmarktes »Kauf dir ein Stück Bauhaus« wurde am Samstag, 8. Dezember 2012, der traditionelle »LebkuchenHausBauWettbewerb« ausgetragen. Anders als in den Vorjahren organisierte die Fachschaft Architektur diesen nicht wie üblich in der M18, sondern gekoppelt an den Weihnachtsmarkt der Bauhaus-Universität Weimar im Raum 105 des Hauptgebäudes. Ziel war es, den Wettbewerb allen Gästen zugänglich zu machen. Diese Möglichkeit wurde von den Beteiligten dankend angenommen. Neben zehn Teams aus Studierenden aller Fakultäten, stellten sich der Herausforderung zwei Alumni-Teams mit Unterstützung von Familie und Freunden.
Die Lebkuchentafeln für den Rohbau wurden gestellt, doch das Material für den Ausbau und die Dekoration musste von allen Teams selbst mitgebracht werden. Traumhäuser, historische Gebäude oder Skulpturen – alles war erlaubt. Bedingung war, dass die Gebilde originell und alle verwendeten Materialien essbar sind. Die Grundkonstruktion musste aus Lebkuchen bestehen und auf ein Mensabrett passen.
Fünf Stunden lang wurde konstruiert, gebaut, gebastelt, geklebt und schließlich alles in liebevoller Feinarbeit und vor allem bunt dekoriert. Genauso unterschiedlich wie die Teams waren auch die zwölf farbenfrohen Gebilde, die entstanden sind. Die Breite reichte von einem »Plattenbau«, der nur aus Lebkuchenplatten und Zuckerguss bestand und mit seiner skulpturalen Struktur und Reinheit überzeugen wollte, über ein Gruselhaus und ein Hexenhäuschen. Jedoch haben viele Teams auch versucht, eine Botschaft durch ihr Kunstwerk zu vermitteln. Die Urbanistik-Studierenden des Teams »Urbtopia« wollten die Traumvorstellung ihres Studiengangs, dass irgendwann keine Autos mehr existieren, umsetzen. Deshalb bauten sie ein Denkmal für Autos. Die »Liebkuchen« erschufen einen »Tempel der Lebkuchengöttin«, weil sie Liebe verbreiten wollten und Liebe auch durch den Magen geht.
Eine vierköpfige Jury, bestehend aus Vertretern aller Fakultäten, kürte 18 Uhr die Gewinner des Wettbewerbs. Zu gewinnen gab es einen Nahkauf-Gutschein im Wert von 25€, einen 15€ Blumenladen-Gutschein und ein Buch über das Bauhaus. Einen Anerkennungspreis mit lobender Erwähnung erhielt die Gruppe »MedMAN« für die psychologische Tiefe ihres Lebkuchenhauses. Die Medienmanagement-Studierenden haben mit einem essbaren Strick einen Verweis auf die Selbstmordrate während der Weihnachtsfeiertage gegeben. Sie wollten darauf aufmerksam machen, dass Weihnachten nicht nur ein Fest der Liebe ist, sondern auch zu Depressionen führen kann.
Der dritte Platz ging für das Versandhaus des Nikolaus an die Architektur- und Urbanistik-Studierenden des Teams »Backstatt«. Die Jury lobte neben dem konzeptionellen Vergleich und reduzierenden Ansatz die materiell-orientierte Gesellschaftskritik, die mit dem Lebkuchenhaus verkörpert wird.
Platz zwei bekamen »die Weihnachtselfen«, die den Coca Cola Truck originalgetreu einschließlich Coca Cola Flaschen nachbauten. Die Bauingenieur-Studentinnen entschieden sich gegen ein Haus, weil sie kreativ sein wollten.
Die Jury war sich einig, dass das Team »Kunterbunt« für ihr grünes und detailverliebtes Baumhaus eindeutig den ersten Platz verdient hätte, weil dieses sowohl lebens- als auch naturfreundlich sei. Das Team war ein interdisziplinäres Projekt aus den Bereichen Architektur, Bauingenieurwesen, Urbanistik und einer Studentin der Freien Kunst als Gestalterin. Urbanistik-Studentin Frederike Rode sagte, dass sich die Studienrichtungen mit der Stadtplanung beschäftigen. Sie sähe ein Baumhaus als logische Konsequenz und Mittelweg, an dem sich alle treffen können. Außerdem sei anzumerken, dass ein Baumhaus energieeffizient und nachhaltig sei.
Der erste Platz spiegelt einen interdisziplinären und kreativen Prozess wider, bei dem der Fantasie keine Grenzen gesetzt sein sollen. Dies präsentiert auch den Bauhausgedanken: ein projektorientiertes Arbeiten, das über Fächergrenzen hinweg sieht.
Mit den Worten »der größte Preis geht an alle« verabschiedete Prof. Dr.-Ing. Barbara Schönig der Fakultät Architektur alle Beteiligten zum gemeinsamen Glühweintrinken und Kuchenessen. Sie sagte, dass jedes Haus einzigartig geworden sei, und der Spaß im Vordergrund stünde. Spaß hatten auf jeden Fall alle.
Einen Rückblick auf den Weihnachtsmarkt und eine umfangreiche Bildergalerie finden Sie hier.
Autorin: Anne Miethe, wissenschaftliche Hilfskraft der Universitätskommunikation
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