Am Freitag, 12. Dezember 2014, konnte ein internationales vierzehnköpfiges studentisches Team aus Studierenden und Betreuern in Addis Ababa in nur 24-stündiger Bauzeit den Experimentalbau »MACU« (Mobile Automated Contemporary Unit) fertig stellen.
Es handelt sich bei »MACU« um einen experimentellen Prototyp aus CNC gefrästen Sperrholzplatten. Dem Aufbau voran ging eine intensive gemeinsame Arbeit an dem voll parameterisierten Modell und der technologischen Vorbereitung des Fräsens. Besonders nachhaltige Aspekte des Projektes liegen im lokal verfügbaren und hergestellten Baumaterial – Sperrholz aus Eukalyptus. Außerdem kommen alle Arbeiten an einer CNC Fräse gänzlich aus Addis Ababa.
»Das besondere an MACU ist, dass die Bauteile komplett per Computer gesteuert hergestellt werden. Anschließend müssen sie nur noch zusammenbaut werden«, erläutert Prof. Dirk Donath, Mitglied im bauhaus.institut für experimentelle Architektur (bauhaus.ifex) an der Bauhaus-Universität Weimar.
Der Experimentalbau ist der dritte im Rahmen einer dreijährigen Kooperation zwischen dem Ethiopian Institute of Architecture, Building Construction & City Development (EiABC) /Addis Ababa (Äthiopien), University of Juba (Südsudan) und der Bauhaus-Universität Weimar im Projekt »Welcome to Africa«, das das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Zeitraum 2012-2015 fördert.
Ziel des an der Fakultät Architektur und Urbanistik angesiedelten Projektes ist es, innovative und ressourcenschonende Konstruktionsmethoden zu entwickeln und zu erproben. 2012 ist auf dem Universitätscampus in Addis Ababa bereits der Prototyp eines Hauses auf der Basis von Stroh (SECU) entstanden. 2013 konnte ein zweigeschossiger Experimentalbau in den Slums der äthiopischen Hauptstadt realisiert werden (SICU), der vor wenigen Wochen mit dem Bronzepreis des »Regional Holcim Awards 2014 Africa Middle East« ausgezeichnet worden ist.
Parallel zur Fertigstellung von »MACU« findet in Addis Abeba vom 15. bis 17. Dezember 2014 ein internationales Symposium statt, das sich an deutsche und afrikanische (Nachwuchs-) Wissenschaftler aus den Bereichen städtische Infrastruktur, Städtebau, Baumanagement und Architektur sowie Vertreter aus Politik und Wirtschaft richtet. Thema des Symposiums sind integrierte Planungsansätze für Siedlungsprojekte in Entwicklungsländern. Der Fokus liegt dabei auf innovativen, zukunftsorientierten Lösungen für ökologisch, sozial und ökonomisch angepasste Siedlungen einschließlich der Wasser-, Abwasser- und Energiesysteme.
Zur Projektwebseite mit aktuellen Bildern zu MACU (auf Englisch)
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