Im November 2014 jähren sich zum 25. Mal der Fall der Berliner Mauer und der darauf folgende Zusammenbruch der DDR. Die politischen Geschehnisse überschlugen sich damals und nur langsam begann man sich auf beiden Seiten der kulturellen Teilung zu besinnen, zurückzuschauen, zu evaluieren und sich den teilweise allzu raschen Veränderungen entgegenzustellen.
Für die nun plötzlich ehemaligen DDR-Bürger setzte zum einen eine Zeit der Selbstvergewisserung und nun verstärkten Aufklärung darüber ein, inwiefern die eigene Praxis oder Forschungsdisziplin in ideologische Zusammenhänge der Staatsdoktrin verwoben war, zum anderen blieb die Erfahrung des politischen Umbruchs. Eine Alltags- und Lebenswelt war zusammengebrochen. Doch die neue politische Situation versprach auch neue Zukunftsperspektiven. Naheliegend erschien es vielen Kulturschaffenden, Künstlern, Architekten und Wissenschaftlern, dass sich nun Wünsche und Visionen, vielleicht auch nur die Fortführung und Vollendung ihrer gerade erst begonnenen Projekte und Initiativen erfüllen lassen würden. Umso unvorbereiteter waren sie auf den bald deutlich werdenden Werteverfall ihrer Werke, sowie das Unverständnis der neuen Kulturkritik, die verborgene Regimekritik in ihren Arbeiten zu lesen. Unerwartet war ebenso die scheinbare Sinnlosigkeit ihrer Reformbestrebungen, die doch oft nur in einem schwierigen Spiel mit Behörden und zensierenden Institutionen durchgesetzt oder formuliert werden konnten.
In der sogenannten Nachwendezeit entstanden nicht nur neue Forschungsprojekte, die sich mit der Geschichte und Kultur der ehemaligen DDR mit unterschiedlichen Methoden und Interessenschwerpunkten auseinandersetzten, sondern es wuchs auch eine neue Generation heran, die andere Blicke auf die Werk- und Ideengeschichte der ehemaligen DDR geworfen hat, und ganz neue Wertigkeiten, Kontinuitäten und Eigentümlichkeiten entdeckte. Dieses Forschungssymposium soll einige dieser Blicke, Lesearten, Projekte und wissenschaftlichen Arbeiten in den unterschiedlichen Disziplinen an der Bauhaus Universität Weimar vorstellen und diskutieren.
Auftakt des Kolloquiums bildet am 23.10., 19.30 Uhr, im Audimax (Steubenstraße 6) die Begegnung von Prof. Dr. Hans-Rudolf Meier und Dr. Marta Doehler-Behzadi im Rahmen der Reihe Bauhaus ARGUMENTE.
Das Forschungskolloquium findet statt im IKKM, Palais Dürckheim, Cranachstraße 47.
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