Die achte Jahrestagung des DFG-Graduiertenkollegs 2227 »Identität und Erbe« untersucht unter dem Titel »Bodies in, als, von, mit, und »Identität und Erbe«« am 7. und 8. November in Berlin den Körper als sozial konstruiertes und politisch aufgeladenes Konzept, eingebettet in gesellschaftliche Machtverhältnisse der Wissensproduktion.
Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Körpererfahrungen und Verkörperungen in der Kulturerbeforschung betrachtet werden können. Ziel der Tagung ist es, unterschiedliche Zugänge zu Körper, Identität und Erbe zusammenzuführen und ihre Relevanz für die Kulturerbeforschung interdisziplinär zu beleuchten. Ausrichter der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Tagung sind die Bauhaus-Universität Weimar, die Technische Universität Berlin, die Fachhochschule Erfurt und die Hochschule Anhalt.
In den letzten dreißig Jahren hat das wissenschaftliche Interesse am Konzept des Körpers deutlich zugenommen. Der Fokus liegt nicht mehr ausschließlich auf der Betrachtung des Körpers als passives Objekt, sondern auch als Akteur, Instrument, Schauplatz und Quelle der Wissensproduktion, insbesondere im Kontext der Untersuchung von Identitäts- und Erbekonstruktionen. Forciert von sozialistisch-feministischen Wissenschaftler*innen, hat der Körper Eingang in diverse Disziplinen gefunden, darunter Kunst- und Kulturwissenschaften, Stadtgeografie und Architekturtheorie.
Körper sind dabei als sozial konstruierte und politisch aufgeladene Konzepte zu verstehen, die in gesellschaftliche Machtverhältnisse der Wissensproduktion eingebettet sind. Auch Prozesse der Bedeutungszuschreibung von Erbe und Identität lassen sich durch die Linse des menschlichen, nichtmenschlichen, gebauten, digitalen, imaginierten Körpers neu betrachten.
Am Beispiel der Denkmalpflege wird das Spannungsfeld der Körperbegriffe ersichtlich, wenn einerseits die Besucher*innen von Kulturerbestätten vornehmlich als Gefahr für die Erhaltung von gebautem Erbe angesehen werden und gleichzeitig von einer Körperlichkeit, gar Leiblichkeit des Objekts die Rede ist. Diese und andere Ambivalenzen lassen es notwendig erscheinen, die Rolle von Körpern und ihren Relationen zu materiellem und immateriellem Erbe zu überdenken, indem Aspekte wie Verletzlichkeit, Emotionen, Disziplinierung und Kontrolle, (politischer) Ein- und Ausschluss, Revitalisierung, Aneignung und/oder Verfall stärker berücksichtigt werden.
Programm, weitere Informationen und Anmeldung auf:
https://www.identitaet-und-erbe.org/veranstaltungen/bodies-2024/
Anmeldeschluss: 20. Oktober 2024
»Bodies in, als, von, mit, und »Identität und Erbe««
Jahrestagung des Graduiertenkolleg »Identität und Erbe«
07. und 8. November 2024
Berlin, Silent Green Kulturquartier (Wedding, Gerichtstraße 35)
Kontakt:
Wolfram Höhne (Wissenschaftlicher Koordinator)
Bauhaus-Universität Weimar, Graduiertenkolleg »Identität und Erbe«
wolfram.hoehne[at]uni-weimar.de
+49(0)3643 583139
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