Begleitend zu einer Doppelausstellung über Ernst Neufert veranstaltet die Fakultät Architektur und Urbanistik der Bauhaus-Universität Weimar am 29. April 2014 die Tagung »Ernst Neufert in Weimar. Architektur zwischen Entwurf und Norm«.
Der am Weimarer Bauhaus ausgebildete Architekt Ernst Neufert gehört zu den einflussreichen Akteuren der modernen Architekturgeschichte. Die internationale Tagung nimmt die Arbeit Neuferts von Weimar aus in den Blick. Zum einen werden seine Rollen als Lernender, Lehrender und vielseitiger Entwerfer diskutiert, zum anderen widmet sich die Tagung seiner weltweiten Bedeutung als Vordenker einer Normierung architektonischen Wissens. Zugleich werden auch die wechselnden Zusammenhänge erschlossen, in denen Neufert sich bewegte. Im Spiegel seiner Laufbahn zeigt sich die Genese der architektonischen Moderne am Standort Weimar in neuem Licht.
Neben Lehrenden der Bauhaus-Universität Weimar kommen Expertinnen und Experten von der Technischen Universität Darmstadt, dem Bauhaus-Archiv Museum für Gestaltung Berlin, der Princeton University und dem New York Institute of Technology zu Wort.
Weitere Informationen erhalten Sie im Tagungsprogramm.
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei. Interessierte sind herzlich eingeladen. Um Anmeldung wird gebeten.
Internationale Tagung
Ernst Neufert in Weimar. Architektur zwischen Entwurf und Norm
29. April 2014, 9 bis 19 Uhr
Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar
Geschwister-Scholl-Straße 8, Oberlichtsaal
Veranstalter:
Bauhaus-Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Planung
Professur Theorie und Geschichte der modernen Architektur
Juniorprofessur Architekturtheorie
Die Doppelausstellung »Ernst Neufert. Leben und Werk des Architekten 1900-1986 / Einblicke in das Privatarchiv« ist noch bis 4. Mai im Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar zu sehen.
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Professur Theorie und Geschichte der modernen Architektur (Prof. Jörg Stabenow: joerg.stabenow[at]uni-weimar.de) oder die Juniorprofessur Architekturtheorie (Prof. Dr. Ines Weizman: ines.weizman[at]uni-weimar.de).
Hintergrund der Tagung / Biografie Neuferts
Ernst Neufert gehört zu jenen Akteuren der modernen Architekturgeschichte, die aus einer Position in der zweiten Reihe der Avantgarde eine besonders einflussreiche Wirkung entfalteten. Der Lebensweg des Architekten ist eng mit den Vorgängerinstitutionen der Bauhaus-Universität Weimar verwoben. Bereits ab 1917 besuchte der aus Freyburg an der Unstrut gebürtige Neufert die Baugewerkenschule Weimar, um 1919 als Student an das soeben gegründete Bauhaus zu wechseln. 1920 nahm der Bauhausdirektor Walter Gropius ihn in sein privates Baubüro auf. Beim Umzug des Bauhauses nach Dessau 1924/25 übernahm Neufert die Leitung des Büros Gropius und war maßgeblich am Entwurf der Dessauer Bauhausgebäude beteiligt. 1926 kehrte er als Professor der Staatlichen Bauhochschule nach Weimar zurück und entfaltete von hier aus eine erfolgreiche Tätigkeit als Architekt. Nach Schließung der Bauhochschule 1930 blieb er zunächst in Gelmeroda bei Weimar ansässig, verlagerte jedoch sukzessive seinen beruflichen Schwerpunkt nach Berlin. 1936 veröffentlichte er die »Bauentwurfslehre«, die seinen internationalen Ruf als Fachmann für Normierung und Typisierung begründete. Unter der NS-Diktatur war Neufert ab 1937 Mitarbeiter des »Generalbauinspektors für die Reichshauptstadt« Albert Speer. Ab 1945 gelang ihm eine dritte Karriere als Architekturlehrer an der TU Darmstadt und versierter Praktiker vor allem auf dem Gebiet der Industriearchitektur.
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