Das englischsprachige Symposium »New Urban Mobility« nimmt am 15. April 2016 eine kritische Bestandaufnahme des Wandels in Mobilität und Städtebau vor. Experten aus London, Paris, Rotterdam und Kopenhagen stellen aktuelle Projekte der Verkehrswende aus europäischen Städten vor und diskutieren Modelle künftiger Entwicklungen. Sie gehen der Frage nach, ob es um einen Wandel städtebaulicher Leitbilder oder nur eine neue Strategie des Stadtmarketing geht.
Zu Gast sind beispielsweise Klaus Bondam, Direktor des Dänischen Fahrradverbandes und früherer Bürgermeister von Kopenhagen oder John Dales, Direktor des Londoner Büros Urban Movement, der 2015 den »London Transport Award for Excellence in Walking + Cycling« gewonnen hat.
Das internationale Symposium wird veranstaltet von der Professur Entwerfen und Städtebau I, an der Fakultät Architektur und Urbanistik unter der Leitung von Prof. Steffen de Rudder. Es wird gefördert durch das Landesbüro Thüringen der Friedrich-Ebert-Stiftung und durch den vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Lehrfonds der Bauhaus-Universität Weimar.
Das Symposium findet in englischer Sprache statt. Anmeldungen sind bis 13. April 2016 möglich unter www.uni-weimar.de/newurbanmobility.
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos.
Auf der Webseite wird eine live-Übertragung des Symposiums angeboten.
Symposium »New Urban Mobility – The second stage of development«
Freitag, 15. April 2016, 9 bis 14 Uhr
Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar, Oberlichtsaal im 2. OG
Geschwister-Scholl-Straße 8
99423 Weimar
Für Rückfragen steht Ihnen Susanne Frank, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur Städtebau und Entwerfen I, gern zur Verfügung: E-Mail: susanne.frank@uni-weimar.de; Telefon: +49 (0) 3643 / 58 26 24
Hintergrund der Tagung
Der Umbau städtischer Mobilität ist eines der großen Themen zukünftiger Stadtentwicklung. Das Leitbild der autogerechten Stadt hat seine Gültigkeit verloren und wird abgelöst von einem Modell multimodaler Mobilität. Damit verbindet sich der radikale Ausbau von Fuß-, Rad- und öffentlichem Verkehr.
Obwohl als Phänomen noch relativ jung, hat »New Urban Mobility« schon eine eigene Geschichte. Während der Anfangsphase in den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts ging es hauptsächlich um die technische Realisierung der neuen Infrastrukturen. In der zweiten Phase entwickelt sich nun eine eigene Kultur der Planung und Realisierung. Auf die Phase der Erfindungen folgt die Phase ihrer Ästhetisierung. Der Umbau der Mobilität erweitert sich zum Umbau der Stadt, Gestalt und Gebrauch des öffentlichen Raumes sowie Muster städtischer Lebensweisen wandeln sich. Die Projekte der Pionierzeit können nun evaluiert und im Lichte neuer Erkenntnisse verbessert und erweitert werden. Neue Aufgaben für Planer, Ingenieure und Architekten führen zu neuen Qualifikationen und Spezialisierungen, neue Funktionen bringen neue Ausdrucksformen in Architektur und Städtebau hervor.
Wenn das Leitbild der autogerechten Stadt seine Gültigkeit verliert, bedeutet dies mehr als nur einen Wechsel der Verkehrsmittel: Es ist der Bruch mit einer langen und großen Tradition des Städtebaus, dessen Grundidee zurückgeht auf die internationalen Kongresse für neues Bauen (CIAM) in den 1920er Jahren und auf das Dogma der funktionalen Segregation.
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