Prof. Bernd Nentwig leitet seit 1998 die Professur für Baumanagement und Bauwirtschaft an der Fakultät Architektur und Urbanistik der Bauhaus-Universität Weimar. Zum 31. März 2025 geht er in den Ruhestand, bleibt der Fakultät im Sommersemester 2025 aber noch über einen Lehrauftrag verbunden. Die Neubesetzung der Professur ist für das kommende Wintersemester vorgesehen.
Seine akademische Laufbahn begann er nach dem Studium der Architektur und des Industriedesigns an der Universität Gesamthochschule Kassel, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig war und 1996 mit einer Arbeit über die Entwicklung eines Expertensystems zur Planung und Steuerung von Planungsprozessen promovierte. Vor seiner Berufung nach Weimar sammelte er wertvolle Praxiserfahrungen, unter anderem bei der Lahmeyer International GmbH in Bad Vilbel. Sein unternehmerisches Denken zeigte sich auch 1996 in der Gründung der N+ Projektentwicklung und Baumanagement GmbH und 2007 in der Gründung der Bauhaus-Gesellschaft mbH. Der Gewinn des Wettbewerbes für die Masterplanung der Seestadt Aspern in Wien gemeinsam mit Johannes Tovatt 2007, der als größtes europäisches Stadtentwicklungsprojekt gilt, war eine wichtige Aktivität außerhalb der Universität.
Neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit an der Fakultät engagierte sich Bernd Nentwig als Dekan 2001, langjähriges Mitglied der Graduierungskommission und des Fakultätsrates, als Studiengangsleiter für den internationalen Studiengang Integrated Urban Development and Design, als Mitglied des Instituts für Europäische Urbanistik und des bauhaus.ifex sowie als Mitglied des Senats von 2022-2025.
Er beantwortet einige Fragen zum Abschied:
Welche besonderen Momente oder Meilensteine verbinden Sie mit Ihrer Zeit an der Bauhaus-Universität Weimar?
Ein Meilenstein war sicherlich die Gründung des Instituts für Europäische Urbanistik (IfEU), an der ich beteiligt war und was den Start für das erste Europäische Doppelabschlussprogramm mit einer chinesischen Universität (Tongji Universität Shanghai) etablierte. Aus diesen ersten internationalen Formaten sind später die Studiengänge European Urban Studies (heute am IfEU angesiedelt) und Integrated Urban Development and Design (heute am bauhaus.ifex angesiedelt) entstanden.
Welche Ihrer Projekte oder Initiativen haben die Universität aus Ihrer Sicht am deutlichsten geprägt?
Mit meiner Lehr - und Forschungstätigkeit, die zwischen den Fakultäten Architektur und Urbanistik sowie Bau- und Umweltingenieurwissenschaften angesiedelt ist und die Themenfelder Architektur, Urbanistik, Ökonomie und Ökologie verbindet, habe ich mit einer Vielzahl von Abschlussarbeiten (über 700) und Promotionen (über 40) einen Beitrag zur Konsolidierung und zum gegenseitigen Verständnis der unterschiedlichen Berufsgruppen beigetragen und viele Karrieren gefördert. Um es mit einem Wort zu sagen: »Empowerment«. Fünf meiner Doktoranden haben bereits Professuren erreicht. Ein weiterer Punkt ist die Weiterbildung, die ich während der gesamten Zeit meiner Tätigkeit im Bereich Projektentwicklung aktiv betrieben habe. Projektentwicklung« und auch weiterhin Bestandteil meiner Zukunftsperspektiven sein wird.
Gab es prägende Begegnungen oder Erlebnisse mit Studierenden oder Kolleg*innen, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben sind?
Eines der interessantesten und prägendsten Projekte, das Bestandteil meiner Vorlesung war, war die Begleitung der Verhüllung des Leverkusener Hochhauses der Bayer AG als größte Aspirinschachtel der Welt. Wenn ich Studierende nach vielen Jahren wieder treffe, ist die »Aspirinschachtel« oft der Fixpunkt gemeinsamer Erinnerungen.
Welche Pläne und Perspektiven haben Sie für die Zeit nach der Universität?
Zunächst halte ich im Sommersemester 2025 im Rahmen eines Lehrauftrags die Vorlesung »Grundlagen der Bauwirtschaft«. Ich Herbst werde ich voraussichtlich an der Central South University und der Hunan University in Changsha (China) unterrichten. Mit meinem Büro nplus organisiere ich Architekturwettbewerbe und biete Vergabeverfahren für öffentliche Bauherren an. Auch mein »zweites Leben« als Percussionist, DrumCircle Facilitator und DJ wird auch nicht zu kurz kommen, »-> Never stop the beat«.
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