Der Vortrag von Dr. Tanja C. Vollmer und Gemma Koppen, Kopvol architecture & psychology, Rotterdam stellt anhand eigener Projektbeispiele Theorie und Möglichkeiten für eine neuartige Gesundheitsarchitektur vor. Interessierte sind zum nächsten Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung »Architektur WAHRnehmen« herzlich eingeladen.
Was bedeutet es eigentlich, krank zu sein; mit extremen Gefühlen von Nicht-mehr-Funktionieren-Können, Angst, Verlust und Schmerz konfrontiert zu sein? In Abhängigkeit von der Schwere einer Erkrankung sowie anderer persönlichkeitsbedingter Faktoren verändert sich die Wahrnehmung der Betroffenen. Über diesen Zusammenhang ist noch relativ wenig bekannt. Entsprechend gering ist der Einfluss, den diese Erkenntnisse auf die Gestaltung unserer (Gesundheits-) Umgebungen haben.
Seit über zehn Jahren beschäftigt sich Kopvol architecture & psychology mit diesem Themenfeld und prägte den Begriff der Raumanthropodysmorphie. Er erfasst die mit den körperlichen Veränderungen und dem subjektiven Erleben derselben einhergehende Veränderung der Raumwahrnehmung sowie die daraus resultierende geänderte Bedürfnislage des Menschen.
Der Begriff lehnt sich bewusst an eine Phänomenologie innerer Präsenz und Inkorporierung eines Merleau-Ponty an, wobei seine Herleitung rein wissenschaftlicher Natur ist.
Die Begriffsverwandtschaft zur Anthropomorphie wirft unweigerlich und ganz bewusst die weiterführende Frage nach der Möglichkeit, neue Raumgestaltungsprinzipien für die Architektur abzuleiten, auf. In ihrer Vorlesung werden die beiden Gründerinnen des deutsch-niederländischen Architektur- und Entwicklungsbüros Kopvol anhand eigener Projektbeispiele Theorie und Möglichkeiten für eine neuartige Gesundheitsarchitektur vorstellen.
Interessierte sind herzlich eingeladen.
Eckdaten des Vortrags »„Raumanthropodysmorphie: Wahrnehmungsveränderungen als Leitmotiv einer neuartigen Gesundheitsarchitektur“
Dr. Tanja C. Vollmer und Gemma Koppen, Kopvol architecture & psychology (Rotterdam)
im Rahmen der Ringvorlesung »Architektur WAHRnehmen«
Dienstag, 19. Januar, 17.00 bis 18.30 Uhr
Audimax der Universitätsbibliothek Weimar, Steubenstraße 6, 99423 Weimar
Eintritt frei.
Hintergrund der Ringvorlesung:
»Architektur WAHRnehmen« ist der Titel einer Ringvorlesung, zu der die Professur Bauformenlehre der Bauhaus-Universität Weimar jeweils dienstags 17 Uhr im Wintersemester 2015/16 einlädt. Sie richtet sich neben Studierenden aller Fachrichtungen ganz bewusst an alle Architektur-Nutzer.
Wir verbringen den überwiegenden Teil unserer Zeit in Architektur und den Rest in ihrer unmittelbaren Nähe. Architektur beeinflusst uns wie kein anderer Umweltfaktor. Um Architektur in dieser Bedeutung zu begreifen, müssen wir sie zunächst wahrnehmen, - bewusst, mit all unseren Sinnen und im wahrsten Sinne des Wortes. Diese Wahrnehmung beginnt mit Aufmerksamkeit, mit einem bewussten Akt der Zuwendung.
Über 15 Experten nähern sich dem Thema in einer Folge aus wöchentlichen Vorträgen interdisziplinär und von den unterschiedlichsten Ausgangspunkten aus. Unter ihnen sind Architekten, Politologen, Psychologen, Biologen, Bildhauer, Journalisten, Erziehungswissenschaftler, Geschichts- und Medienwissenschaftler. Sie kommen u.a. aus Zürich, Bern, Wien, Rotterdam, Dresden und Weimar.
Zusätzlich haben Studierende und Lehrende des Studienganges MediaArchitecture und des Bauhaus Film-Institutes zur Einsendung von Kurzfilm aufgerufen, die ganz individuell und auf künstlerischem Weg unsere diffuse Vertrautheit mit dem Thema in Frage stellen und die Heterogenität möglicher Zugänge zeigen. Die eingereichten Kurzfilme werden einzeln die Vorträge der Ringvorlesung eröffnen und kontrapunktisch als Einstieg begleiten.
Ziel der Vortragsreihe ist es, (wieder) zu lernen, Architektur wahrzunehmen, um zu erkennen, was gute Architektur ausmacht, über alle individuellen Präferenzen hinweg. Die Vortragenden sind aufgerufen, aus ihrer jeweiligen Perspektive Impulse für eine neue Baukultur zu geben, die den Menschen WAHR.nimmt.
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