Zum Auftakt der Ringvorlesung des gleichnamigen Graduiertenkollegs »Identität und Erbe« stellt die Kunsthistorikerin und Journalistin Sarah Alberti, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät Architektur und Urbanistik und Kollegiatin am Graduiertenkolleg, am 14. Mai 2019 das Kunstprojekt vor.
»Wir (alle) sind das Volk – We (all) are the people« war der Beitrag des deutschen Künstlers Hans Haacke für die documenta 14. Der Satz ist in den Sprachen Arabisch, Bulgarisch, Deutsch, Englisch, Farsi (Dari), Französisch, Polnisch, Russisch, Kroatisch, Kurdisch, Tigrinya (Eritrea, Äthiopien) und Türkisch zu lesen und von einem regenbogenfarbenen Verlauf gerahmt. Das Werk wird vor dem Hintergrund der Ereignisse von 1989 und 1990 interpretiert sowie in Haackes Gesamtwerk eingeordnet. Insbesondere die vom Künstler bzw. den Kuratoren vorgenommene Positionierung der Arbeit an beiden documenta-Standorten in Athen und Kassel erweiterte die inhaltliche Aussagekraft des Werkes. Diese jeweilige Ortsspezifik unterstreichen die zahlreichen Standorte im In- und Ausland, an denen Haackes Arbeit seit der documenta 14 zu sehen war, unter anderem am Bezirksrathaus Molenbeek in Brüssel, am S.M.A.K. Stedelijk Museum voor Actuele Kunst in Gent, am Hunter College in New York oder am Khalil Sakakini Cultural Center in Ramallah. Seit August 2018 hing bzw. hängt es parallel an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, an den Kunstsammlungen Chemnitz, der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, am Marktplatz in Zwickau sowie seit April 2019 an der Bauhaus-Universität Weimar.
Derzeit zeigt die Litfaßsäule in der Belvederer Allee Hans Haackes Kunstprojekt – die Aufschrift »Wir (alle) sind das Volk« in zwölf verschiedenen Sprachen, gerahmt von einem regenbogenfarbenen Verlauf. Damit setzt die Bauhaus-Universität Weimar ein Zeichen für kulturelle Vielfalt und Toleranz.
Die Vortragende Sarah Alberti ist Mitinitiatorin der Aktion in Weimar und in zahlreichen ostdeutschen Städten. Ihr Vortrag am 14. Mai 2019, 18.30 Uhr, ist öffentlich und findet statt im Hörsaal D, Marienstraße 13C, 99423 Weimar. Interessierte sind herzlich eingeladen.
Alle Termine im Rahmen der Ringvorlesung im Sommersemester 2019
Bauhaus-Universität Weimar, jeweils 18.30 Uhr s.t.
Di 14. Mai 2019
Sarah Alberti: Hans Haackes »Wir (alle) sind das Volk«. Von der Documenta 14 nach Weimar.
Di 28. Mai 2019
Giorgia Aquilar (München/Venedig): Afterlives. Urban Heritage between Salvage and Sacrifice
Di 11. Juni 2019
Bauhaus-Erbe, Bauhaus-Identität – das Bauhaus-Jubiläum und wir. Kurzvorträge von Winfried Speitkamp, Bernd Rudolf und Ines Weizman und anschließende Diskussion
Di 25. Juni 2019
Kathrin Siebert (Zürich): Keine Furcht vor Monotonie! Rationelle Visionen des Schweizer Architekten Hans Schmidt in der DDR 1956–1969,
dazu Buchpräsentation von Bianka Trötschel-Daniels /Tino Mager (Hg.): Rationale Visionen – Raumproduktion in der DDR
Di 2. Juli 2019
Gabi Dolff-Bonekämper und Hans-Rudolf Meier: Identität & Erbe – Versuch einer Zwischenbilanz zum Abschluss des ersten Förderzyklus
TU Berlin, Straße des 17. Juni, Hauptgebäude, H112, jeweils 18.30 s.t.
21. Mai 2019
Lisandra Franco de Mendonça: »Post-colonial urbanity and after: colonial heritage, amnesia and urban aspirations in Maputo’s Cidade de cimento«
4. Juni 2019
Trina Cooper-Bolam (Ottawa): »The Terrible Gift: A Study in Critical Museological Remediation in Canada«
18. Juni 2019
Gabi Dolff-Bonekämper: »Maurice Halbwachs' "mémoire collective". Ein Denkmodell.«
9. Juli 2019
Vittoria Capresi: »The Fascist Settlements in Colonial Libya and Italy. Mapping Quantitative and Qualitative data by combining architecture and memories«
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