Studierende der Fakultät Architektur und Urbanistik gestalten drei Programmpunkte zum Tag des offenen Denkmals am 10. September 2017. In einer Ausstellung, einer geführten Fahrradtour sowie Reinigungsaktionen an drei Todesmarsch-Stelen stellen sie ihre Recherche-Ergebnisse zu den Verbindungen zwischen dem Konzentrationslager Buchenwald und der Stadt Weimar beziehungsweise dem Weimarer Land öffentlich vor. Interessierte sind herzlich eingeladen, daran teilzunehmen und mitzudiskutieren. Mitwirkende Studierende sind zum Gespräch vor Ort und stehen für weitere Erläuterungen zur Verfügung.
»Die vielfältigen Beziehungen zwischen dem Konzentrationslager und Institutionen, Firmen sowie Privatpersonen der Stadt Weimar, die seit dem Aufbau des Lagers bis zur Befreiung im April 1945 existierten, sind bereits intensiv erforscht. Weniger bekannt war bislang hingegen, wie Buchenwalds mit der ›Klassikerstadt‹ und dem Weimarer Land baulich-räumlich verbunden war. Diese kaum erforschten Verflechtungen haben 29 Studierende im Bachelor-Studiengang Architektur und Urbanistik unter dem Titel ›Buchenwald-Spuren‹ während der letzten zwei Semester systematisch erfasst und untersucht«, erläutert Prof. Hans-Rudolf Meier, Professur Denkmalpflege und Baugeschichte der Bauhaus-Universität Weimar, den Hintergrund des Projektes.
Inhaltlich beschäftigte sich das Projekt unter anderem mit Infrastrukturbauten, Außenlagern des KZ Buchenwalds, Versetzungen von Gebäuden, Häftlingsarbeit und Gedenkzeichen. Die Studierenden haben zahlreiche Objekte und Orte kartiert und katalogisiert, die nun in einer Plakatausstellung in den Arkaden des Thüringer Landesverwaltungsamtes zu sehen sein werden. Eine Fahrradtour führt zu insgesamt zwölf Stationen zwischen dem Hauptfriedhof und der Ettersbergsiedlung. An diesen werden ganz unterschiedliche Bezüge zu Buchenwald erläutert, teils sichtbar mittels baulicher Objekte oder Gedenkzeichen, teils nur auf Grundlage von Archivdokumenten. In einer öffentlichen Aktion werden zudem exemplarisch drei Todesmarsch-Stelen gemeinsam gereinigt. Ziel ist es, das öffentliche Bewusstsein für diese denkmalgeschützten Erinnerungszeichen zu stärken, die in den 1980er Jahren vielfach in Weimarer und dem Weimarer Land entlang der einstigen Marschrouten die Häftlinge des KZ Buchenwald auf Evakuierungs- beziehungsweise Todesmärschen für die Opfer errichtet wurden. Neben allen Interessierten sind besonders die Anwohnerinnen und Anwohner in der Umgebung der Stelen herzlich dazu eingeladen, sich an dem Gedankenaustausch zu beteiligen.
Das Projekt ›Buchenwald-Spuren‹ fand statt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und dem Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie.
Termine »Buchenwald-Spuren« zum Tag des offenen Denkmals am 10. September 2017
Ausstellung zum Studienprojekt »Buchenwald in Weimar«
Uhrzeit: 10 bis 16 Uhr
Treffpunkt: Weimarplatz 4, Haus 3, Arkaden
Geleitete Fahrradtour
Uhrzeit: 11 Uhr, Dauer ca. 2,5 Stunden
Treffpunkt: Berkaer Straße 4A, am Eingang des Hauptfriedhofs
bitte Fahrräder mitbringen
Putz und Diskussion an drei Todesmarschstelen
Uhrzeiten und Treffpunkte:
12:00 Uhr an der Stele in Weimar, Ettersburger Straße 34
13:11 Uhr Weiterfahrt nach Obergrunstedt mit der Erfurter Bahn
13:35 Uhr an der Stele in Obergrunstedt, Im Oberdorf 27
15:26 Uhr Weiterfahrt nach Legefeld mit der Erfurter Bahn
15:45 Uhr an der Stele in Legefeld, Legefelder Hauptstraße 16
17:26 Uhr Rückfahrt nach Weimar
>> Zum Gesamtprogramm des Tag des offenen Denkmals in Weimar 2017
Für Rückfragen steht Ihnen Ortrun Bargholz, Lehrbeauftragte an der Professur Denkmalpflege und Baugeschichte, gern zur Verfügung, per E-Mail: ortrun.bargholz[at]uni-weimar.de sowie per Tel.: 03643-583529 .
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