Vom 9. bis 11. Dezember 2021 veranstaltet das Institut für Europäische Urbanistik an der Bauhaus-Universität Weimar eine internationale Tagung, die den oft vernachlässigten Zusammenhang zwischen Politik und Stadt- wie Territorialplanung erkundet und zur Diskussion stellt.
In vier Sektionen präsentieren über 20 Referentinnen und Referenten aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und der Praxis aussagekräftige Fallbeispiele aus der Geschichte der letzten 100 Jahre und der Gegenwart. Die Vortragenden kommen aus Deutschland, der Schweiz, Tschechien, Italien, Polen, Peru und den Niederlanden.
Die erste Sektion widmet sich dem Verhältnis zwischen der räumlichen Planung und den diktatorischen Herrschaftsformen, die sich seit den 1920er Jahren herausgebildet haben. Die zweite Sektion sucht nach dem Spezifischen der räumlichen Planung in den staatssozialistischen Gesellschaften, die sich im 20. Jahrhundert als Pendant zum Kapitalismus definiert haben. Die dritte Sektion beleuchtet die räumliche Politik in der postsozialistischen Stadt und die Wiedereinführung kapitalistischer Verhältnisse. Die vierte Sektion nimmt herausragende städtebauliche Symbole zeitgenössischer diktatorischer Herrschaft in den Blick.
»Mit der Tagung möchten wir den Einfluss von gesellschaftspolitischen Determinanten in der Produktion von Stadt und Territorium näher bestimmen. Damit erfassen wir auch die ambivalenten Funktionen, die etwa Stadtplanung und Architektur zumeist stillschweigend übernehmen. Es geht uns um fachliche Selbsterkenntnis und um Sensibilität gegenüber der ethischen Verantwortung auch der jungen Menschen, die wir ausbilden«, so Max Welch Guerra, Professor für Raumplanung und Raumforschung der Bauhaus-Universität Weimar, der inhaltlich für die Tagung verantwortlich ist. Mit der Ausrichtung der Tagung setzt das Institut für Europäische Urbanistik seinen interdisziplinären Zugang zu Themen der Stadtforschung fort.
Die Tagung richtet sich an ein Fachpublikum aus den Bereichen Kunstgeschichte, Architektur, Stadtplanung und -forschung, Philosophie, Geografie, Kultur- und Sozialwissenschaften sowie an interessierte Studierende und Doktorandinnen wie Doktoranden.
Anmeldungen für eine Teilnahme in Präsenz sind aufgrund der begrenzen Kapazitäten leider nicht mehr möglich.
Bei Rückfragen können Sie sich gerne an Prof. Dr. Max Welch Guerra, Professur Raumplanung und Raumforschung an der Fakultät Architektur und Urbanistik wenden: IFEU.Jahrestagung2020[at]uni-weimar.de oder telefonisch unter +49 (0) 3643 / 58 26 00.
Weitere Informationen:
Ausführliches Tagungsprogramm: www.uni-weimar.de/planung-herrschaft
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