Zur Jahresschau präsentieren die Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar ihre Projekte oft an ungewohnten Orten fernab des Campus. Auch zur summaery2024 sind neben den Kunst- und Gestaltungs-Ausstellungsräumen im historischen Van-de-Velde-Ensemble und der Marienstraße ganz neue Schauplätze dabei. So können Passant*innen dieses Jahr am Bahnhof in Apolda zum Beispiel textile Kunst erleben oder in der Weimarer Shoppingmall »Atrium« in Demokratie-Kampagnen eintauchen.
Democrazy? – Kampagnen rufen zu demokratischer Beteiligung auf
Den bevorstehenden Landtagswahlen haben sich Studierende der Visuellen Kommunikation gewidmet. Zusammen mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen sind zahlreiche Kampagnen, Filme, Plakate, Illustrationen und Installationen entstanden, die zeigen, wie wichtig es ist, sich an demokratischen Entscheidungen zu beteiligen. Sie wollen dazu aufrufen, am 1. September die eigene Stimme abzugeben.
Informatives wird visuell spannend erzählt: So hebt eine der Kampagnen hervor, dass jeder Mensch täglich etwa 20.000 Entscheidungen trifft. In einem Film, auf Plakaten und durch Interventionen im öffentlichen Raum werden alltägliche Entscheidungen aufgezeigt: Eis mit oder ohne Sahne, Fahrstuhl oder Treppe, welche Ketchup-Marke im Supermarkt? Die Kernbotschaft dahinter: Triff die eine Wahl, die wirklich zählt. Am 1. September.
Bewusst wurde das Atrium als Ort gewählt: »Wir freuen uns sehr, dass wir im Atrium ausstellen und unsere Ergebnisse auf der Event-Etage und im Kino zeigen können«, sagt Masihne Rasuli, eine der verantwortlichen Lehrenden. »So erreichen wir ein breiteres Publikum und können mehr Menschen für unser Demokratie-Projekt begeistern.« Zu sehen sind Ergebnisse des Projektes vom 11. bis 14. Juli und im Atrium-Kino laufen während der gesamten Zeit ausschließlich studentische Clips und Filme.
Großformatige Strickarbeiten in Apolda, Bad Sulza und am Weimarer Campus
Ab der summaery2024 trägt die Fassade des Bahnhofsgebäudes von Apolda für die Sommermonate ein besonderes Gewand: Großformatige Strickbahnen von insgesamt 50 Quadratmetern erwarten Zugreisende und Passanten. Studierende der Fakultät Kunst und Gestaltung erzählen damit vom fast vergessenen Erbe der »Strickerstadt«, die einst als Strickgroßversorger der DDR eine bedeutende Industriestadt war. Die Strickarbeiten regen auch zum Nachdenken über die Zukunft einer nachhaltigen, regionalen Textilproduktion an. Eingestrickte QR-Codes führen zu Hörstücken, die Einblicke zum Mitnehmen »to go« bieten.
Das Fassadenprojekt realisierten Studierende des Studiengangs Lehramt an Gymnasien Kunst im Projektmodul »cast on knitting culture« unter der Leitung von Anne Marx und Sandra Rücker. In einer Zusammenarbeit mit dem Unternehmen »Anke Hammer StrickArt« in Bad Sulza und dem »Strickatelier Landgraf« in Apolda wurden die textilen Entwürfe in Form von riesigen Strickarbeiten umgesetzt. Die Studierenden gewannen dabei intensive Einblicke in dieses selten gewordene Berufsfeld. Ihre Erfahrungen verarbeiteten sie in einem weiteren Strickbanner, das Zugreisende im Vorbeifahren an der Fassade der Strickerei von Anke Hammer in Bad Sulza bestaunen können. Doch nicht nur um Lokalgeschichte ging es: »Im Projekt näherten wir uns dem Stricken als Handlung und Haltung auf verschiedenen Wegen«, erzählen die Kursleiterinnen. »Wir forderten zum gemeinschaftlichen Stricken und Gestalten auf. Am Ende erkannten wir: Gemeinsam sind wir stärker als allein.«
Neben diesen beiden Projekten können Gäste der summaery2024 auch an allen anderen Orten das Studium der Kunst und Gestaltung ganz authentisch erleben. Darunter viele Highlights wie die Ausstellung »Traces of REcreation« der Produktdesign-Absolvent*innen, die Ausstellung zum Lyonel-Kunstpreis 2024 und das »Summer Reel«, das traditionell Filme aus der Fakultät präsentiert, und in diesem Jahr wieder zentral auf dem Theaterplatz am Samstag, 13. Juli, ab 21.30 Uhr, stattfindet.
Alle Informationen zur summaery2024 unter: www.uni-weimar.de/summaery
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