Für ihre gestalterische Arbeit sind fünf Studierende der Visuellen Kommunikation mit dem »Certificate of Typographic Excellence« des Type Directors Club (TDC) New York ausgezeichnet worden. Aus über 2.000 Einreichungen aus 55 Ländern wurden in diesem Jahr auch die studentischen Magazine »PORT« und »Horizonte« aus der Bauhaus-Universität Weimar ausgewählt. Sie werden nun in internationalen Ausstellungen zu sehen sein.
Horizonte ist eine Zeitschrift für Architekturdiskurs, die seit 2010 von der gleichnamigen studentischen Initiative an der Bauhaus-Universität Weimar herausgegeben wird. Die ausgezeichnete elfte Ausgabe wurde von Leon Lukas Plum und Jakob Treß gestaltet. Unter dem Titel »Wissen« geht diese in acht deutsch- und englischsprachigen Beiträgen einer Frage nach: »Was weiß die Architektur?«.
Zu jedem Exemplar gehört ein auf dem Risographen gedrucktes Extra-Magazin (Zine) in dem zehn Architektinnen und Architekten schnell und intuitiv Fragen zu ihrem Fachgebiet beantworten. Die fast vergessene Risographie ist eine im Zylinderdruckverfahren durchgeführte Schablonendrucktechnik.
»Als gestalterischen Leitgedanken haben wir Elemente aus der klassischen Buchästhetik aufgegriffen – innerhalb eines zeitgenössischen visuellen Kontexts«, erklärt Leon Lukas Plum. So beginnt jeder Beitrag mit einem ›Vorsatz‹, bestehend aus einer typografischen Komposition auf der Vorderseite und der Reproduktion eines handgefertigten Marmorpapiers auf der Rückseite. Die Auszeichnungsschrift ›Rando‹ referiert auf die romanischen Schriften des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. »Wir freuen uns sehr, dass sich die Energie und die Mühen, die wir in die typografische Gestaltung des Magazins gelegt haben, nun auszahlen«, so Jakob Treß.
Das PORT-Magazin ist das studentische Magazin der Bauhaus-Universität Weimar. Jährlich zur »summaery«, der Jahresschau der Universität, werden ausgewählte Arbeiten aller Fakultäten sowie deren Entstehungsprozesse veröffentlicht. Sowohl die Redaktion als auch die Gestaltung des Magazins liegen ausschließlich in studentischer Hand. Die prämierte Ausgabe 2017 haben Lina Gräf, Nora Keilig und Gabriel Dörner erarbeitet.
Thematisch dreht sich in dieser Ausgabe alles um die »Konsistenz« – das Bindemittel, das ein Projekt schlüssig macht. Bei der Gestaltung, die in erster Linie durch ein übergroßes Format und die Verwendung von Sonderfarben hervorsticht, haben die drei Studierenden vor allem auf typografische Elemente Wert gelegt: »Es war uns wichtig, einen eigenen, experimentellen Stil zu finden, ohne die traditionellen Maßstäbe präziser Lesetypografie außer Acht zu lassen«, so Gabriel Dörner. »Dabei haben wir stets im Hinterkopf behalten, dass wir die Lust am Lesen wecken wollen und die Leserinnen und Leser gleichzeitig nicht durch eine verwirrende Gestaltung ablenken dürfen.«
»Im ganzen Magazin sind wir nur mit einer einzigen Schrift ausgekommen – der ›Beirut‹ von Luzi Gantenbein. Sie hat einige eigenwillige Merkmale und eignet sich doch hervorragend sowohl für sehr große Überschriften als auch für winzige Fußnoten«, erzählt Lina Gräf vom Redaktionsteam. Nora Keilig freut sich über die positive Resonanz und Wertschätzung seitens des TDC: »Wir haben viel Zeit investiert. Doch es ist nicht selbstverständlich, dass eine studentische Arbeit international gewürdigt wird.«
Der Type Directors Club stellt die prämierten Arbeiten in acht Ausstellungen aus. Sie werden in den USA, in Kanada, China, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Indonesien, Israel, Japan, Polen, Russland, Südkorea, Spanien, Taiwan, Thailand und Vietnam zu sehen sein.
Beide Publikationen sind über den Online-Shop des LUCIA-Verlags erhältlich:
https://luciaverlag.de/
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