Architektur und Städtebau der 1960er und 70er Jahre stehen aktuell im Fokus einer breiten Diskussion. Ihre beginnende Wertschätzung und denkmalpflegerische Aneignung befindet sich dabei in einem Wettlauf mit der Anpassung an zeitgenössische Standards. „Veraltet, aber noch nicht historisch", wird häufig kolportiert. Viele dieser Zeugnisse sind bereits zerstört oder eingreifend verändert. In Ostdeutschland kommt erschwerend hinzu, dass diese Bauten ein überwundenes politisches System repräsentieren. Das neu erwachte Interesse an der Ostmoderne bewog die Professur Denkmalpflege und Baugeschichte der Bauhaus-Universität Weimar im Januar 2011 ein Symposium abzuhalten. Die vielbeachtete Veranstaltung mit internationaler Beteiligung widmete sich erstmals der Nachkriegsmoderne in der DDR und anderen sozialistischen Staaten von dezidiert denkmalpflegerischer Seite. Die reich bebilderte Tagungsdokumentation ist nun im Berliner Jovis Verlag erschienen [Denkmal Ost-Moderne. Aneignung und Erhaltung des baulichen Erbes der Nachkriegsmoderne (Stadtentwicklung und Denkmalpflege Band 16), Herausgeber: Mark Escherich, 256 Seiten, Preis: 29,80 €, ISBN 978-3-86859-143-9].
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