Im Mai 2003 unternahmen 15 Studierende des EUS-Masters eine zweiwöchige Forschungsreise nach Zagreb. Sie erforschten die Erfolge, Rückschläge, Visionen, Strategien und Instrumente der Wahlplattform Zagreb je NAŠ! (ZjN), die seit 2021 die Lokalregierung stellt. ZjN versteht sich als parlamentarischer Arm eines Netzwerks lokaler Initiativen, deren gemeinsame Forderung lautet: Zagreb je NAŠ! Zagreb gehört uns! Mit diesem Slogan verdeutlicht ZjN die Zugehörigkeit zum transnationalen Netzwerk munizipalistischer Bewegungen. Munizipalistische Bewegungen gibt es in vielen Ländern der Welt, besonders erfolgreich sind sie in Südeuropa. Sie wollen eine Politik der Angst überwinden, indem sie bei den akuten Problemen und Sorgen der Menschen ansetzen, um gemeinsam einerseits konkrete Verbesserungen zu erkämpfen und anderseits Utopien zu entwerfen. Sie suchen – mit dem Fokus auf lokale Strategien und dem Blick für globale Zusammenhänge – nach gerechten, feministischen, ökologischen und demokratischen Antworten auf die großen Herausforderungen unserer Zeit. Im Study Project analysierten die Master-Studierenden die Entwicklungen in Zagreb nach dem euphorischen Wahlsieg von ZjN. Nun liegt ein Projektbericht vor, in dem die vielfältigen empirischen Ergebnisse präsentiert und diskutiert werden. Thematische Schwerpunkte sind die Demokratisierungsbestrebungen im Kontext realpolitischer Zwänge, die Fahrradkultur, die Praktiken des Commoning sowie die Strategien zur Neuorganisation von Care-Arbeit.

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