Herzlich willkommen! Dr. Gala Nettelbladt, die neue Postdoktorandin am IfEU, im Interview
Seit einigen Wochen ist Dr. Gala Nettelbladt Postdoktorandin am Institut für Europäische Urbanistik (IfEU). Im Interview mit Institutsreferentin Dr. Élodie Vittu erzählt uns Gala, woher sie kommt, warum sie an’s IfEU gekommen ist und was sie hier in Forschung und Lehre bewegen möchte.
Liebe Gala, wir freuen uns sehr, dass du seit Anfang Mai Teil unseres Teams bist. Was hat dich motiviert, an’s IfEU zu kommen?
Das IfEU ist für mich aufgrund seiner Interdisziplinarität und internationaler Ausrichtung ein ganz besonderer Ort. Hier werden aus verschiedenen räumlichen Perspektiven die Herausforderungen unserer Zeit beforscht, wie etwa die Klimakrise, der Aufstieg der extremen Rechten, oder die aktuelle Wohnungspolitik. Für mich ist die Arbeit der Kolleg:innen an den unterschiedlichen Lehrstühlen sehr inspirierend. Ich habe selbst einen interdisziplinären Hintergrund in Stadtsoziologie und Planung und weiß aus eigener Erfahrung, wie produktiv es sein kann, sich an dieser Schnittstelle zu bewegen. Außerdem empfinde ich es als bereichernd, in der Lehre mit Studierenden aus aller Welt in den Austausch zu kommen.
Was hast du vorher gemacht? Wo warst du vorher?
Vor meinem Start am IfEU habe ich am Kompetenzzentrum für Regionalentwicklung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in Cottbus gearbeitet, wo ich mich mit dem kohleausstiegsbedingten Strukturwandel und den damit einhergehenden Transformationsprozessen beschäftigte. Davor habe ich am Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) und an der Humboldt-Universität zu der Frage promoviert, wie Kommunen mit dem Aufstieg der extremen Rechten umgehen. Ich bin überzeugt, dass diese beide Themen, also die Klima- und die Demokratiekrise, zusammengedacht werden müssen, um sie zu verstehen. So wird beispielsweise die sozial-ökologische Transformation von autoritären Akteuren immer mehr in Frage gestellt und bedroht. Was bedeutet planerisches Handeln in diesem Kontext? Am IfEU möchte ich mich näher mit diesem Zusammenhang auseinandersetzen.
Welche weiteren Themen möchtest du in Lehre und Forschung am Institut weiterbringen?
Mich beschäftigt aktuell, wie sich die globale Wasserkrise (insbesondere die Knappheit) vor Ort mit Fragen der sozial-räumlichen Gerechtigkeit verschränkt und wie Akteure in europäischen Städten und Regionen die Versorgung mit dem knapper werdenden Gemeingut aushandeln. Damit möchte ich einen Beitrag zur kritischen Auseinandersetzung mit räumlicher Gerechtigkeit am IfEU leisten. Ich freue mich sehr darauf, diese Forschung hier in den kommenden Jahren mit Kolleg:innen zu entwickeln und in die Lehre zu tragen!
Wie hast du deine ersten Wochen am IfEU erlebt?
Ich wurde von Kolleg:innen und Studierenden sehr herzlich empfangen! Neben dem Alltagsbetrieb gab es in den letzten Wochen zudem viele Veranstaltungen rund um das IfEU-Jubiläum, die eine großartige Gelegenheit boten, das IfEU kennenzulernen.
Wenn du nicht forschst und lehrst, womit verbringst du sonst gerne deine Zeit?
Wenn ich nicht am Schreibtisch sitze, bin ich am liebsten draußen, auf langen Wandertouren oder an der Kletterwand. Gerade erkunde ich nach Feierabend begeistert das Weimarer Umland!
Vielen Dank für das Gespräch. Wir wünschen viel Erfolg und Spaß mit der neuen Stelle!