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Erstellt: 27. September 2024

Vertr.-Prof. Sandra Huning verabschiedet sich aus Weimar

PD Dr.-Ing. Sandra Huning war von Oktober 2022 bis September 2024 Vertretungsprofessorin für Stadtplanung an der Fakultät Architektur und Urbanistik der Bauhaus-Universität Weimar. Ab Oktober 2024 kehrt sie zurück an die Technische Universität Dortmund, wo sie wieder an der Fakultät Raumplanung im Fachgebiet Stadt- und Regionalsoziologie tätig sein wird. Eine Reflektion über die Weimarer Zeit und die Zukunft.

Mein schönstes Projekt in Weimar

Ich hatte in Weimar viele schöne Projekte, insofern kann ich gar nicht nur ein Projekt nennen. In den letzten zehn Monaten habe ich mit der Kollegin Hannah Müller ein Forschungsprojekt zu »Caring Cities« bearbeitet, in dem wir den internationalen Forschungs- und Umsetzungsstand aufarbeiteten und einordneten. Das Thema war sehr spannend und wird uns sicher auch in Zukunft noch beschäftigen.

In der Lehre wird mir neben vielen schönen Vorlesungen, Seminaren und Planungsprojekten im Bachelor und Master Urbanistik vor allem mein erstes Studienprojekt, ein sog. Forschungsprojekt, im Master Urbanistik in Erinnerung bleiben. Es ging um die Transformation von Kleinstädten in der Lausitz, und die Studierenden aus den verschiedenen Disziplinen und ich mussten gemeinsam erst einmal eine Idee davon entwickeln, was eigentlich ein Forschungsprojekt im Kontext des Master Urbanistik ist. Heraus kamen sehr unterschiedliche und zum Weiterdenken anregende tolle Ergebnisse.

Unter den Projekten mit Kolleg*innen war die Reihe »Parasol« im Sommersemester 2023 eine tolle Erfahrung: fünf Termine unter dem Sonnenschirm neben dem Bauhaus-Atelier, bei denen die Kolleg*innen Grischa Bertram, Mona Mahall, Dorothee Rummel und ich mit Studierenden über deren Projekte ins Gespräch kamen – ein echter interdisziplinärer Austausch im Geiste des Bauhauses. Last but not least hat auch die Gesprächsreihe zur Zukunft der europäischen Urbanistik im letzten Sommersemester mit der Kollegin Daniela Zupan anlässlich des IfEU-Jubiläums eine schöne Gelegenheit zum inhaltlichen Austausch mit Kolleg*innen und Studierenden geboten.

Was ich vermissen werde

Die inspirierenden Gespräche mit Kolleg*innen an der Professur, wo ich mich in dem tollen Team sehr wohlgefühlt habe, und an der Fakultät; ebenso die kurzen Wege – in Weimar und an der Bauhaus-Universität.

Was ich mitnehme aus Weimar

Neben vielen Eindrücken aus Forschung und Lehre, die mich persönlich und professionell bereichert haben, nehme ich vor allem neue Ideen mit, wie sich gesellschaftspolitisches Engagement, Forschung und Lehre noch besser integriert denken und verknüpfen lassen. Beispielhaft ist die Initiative »RiTT« (»Räume in Transformation in Thüringen«) zu nennen, ins Leben gerufen von der AG Sozialökologische Raumforschung (SÖRF) unter Leitung von Hendrik Sander und verknüpft mit einem NEB-(Neues Europäisches Bauhaus) Regionallabor. Ab dem kommenden Wintersemester bündeln mehrere Professuren in den Urbanistik-Studiengängen ihre Lehre im Thüringer Wald. Hier finden Entwurfs-, Planungs- und Lehrforschungsprojekte aus verschiedenen Perspektiven in einem Raum mit Akteuren vor Ort statt. Bestenfalls ergeben sich daraus nicht nur neue Kooperationen, sondern ganz neue Zugänge zu partizipativer Lehre und Forschung.

Worauf ich mich in Zukunft besonders freue

Ich wurde in Weimar von allen Kolleg*innen sehr herzlich aufgenommen und bin ihnen dafür sehr dankbar! Aber die Gestaltungsspielräume sind als Vertretungsprofessorin notwendigerweise begrenzt. Insofern freue ich mich darauf, wieder meine »eigene« Position zu haben, aus der heraus ich agieren kann. Auch freue ich mich auf die Dortmunder Kolleg*innen und darauf, mich mit den Mitarbeiter*innen meines Forschungsprojekts LoKoNet, einem Netzwerk Netzwerk zur transdisziplinären Konfliktforschung und -bearbeitung, wieder persönlich und nicht mehr nur online austauschen zu können.