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Erstellt: 30. September 2022

Wanderausstellung in Erfurt (bis 07.10.22) und wiss. Konferenz (07.-08.10.22) des Forschungsverbunds »Stadtwende«

Der Forschungsverbund »Stadtwende« organisiert eine Wanderausstellung in Erfurt (bis 07.10.22) und eine wissenschaftliche Konferenz in Brandenburg an der Havel (07.-08.10.22). Interessierte sind herzlich eingeladen, an den beiden Veranstaltungen teilzunehmen.

Zum Projekt »Stadtwende: Bürgergruppen gegen den Altstadtverfall in der DDR«: Sehr viele Altstädte in der DDR waren Ende der 1980er Jahre von Leerstand und Verfall gekennzeichnet und es drohte in vielen Orten ein weiträumiger Abriss von erhaltenswerter historischer Bausubstanz. Doch dann kam es in der Wendezeit 1989/1990 zu einem grundlegenden Paradigmenwechsel in der Städtebaupolitik hin zu bewahrenden und behutsamen Stadterneuerungsstrategien. Ein wesentlicher Treiber dieser Veränderungen waren engagierte Bürgergruppen, die sich gegen Altstadtverfall und Flächenabriss wandten. Aber auch in vielen Lehr- und Forschungseinrichtungen und manchen Stadtverwaltungen hatte im Herbst 1989 mittlerweile die Erkenntnis Raum gegriffen, dass ein „Weiter so“ nicht sinnvoll und möglich ist.

Zur Wanderausstellung: Noch bis 07.10.2022 können Interessierte die Wanderausstellung »Stadtwende« im Kulturhof zum Güldenen Krönbacken in Erfurt besuchen. Die Ausstellung verbindet die Ergebnisse des Projekts mit authentischen Dokumenten aus den Städten der Stadtwende und den Stimmen der dortigen Zeitzeug*innen. Gedanklicher Ausgangspunkt der Schau ist die Frage, wie es zu dem gravierenden Stadtverfall in Altbauquartieren der DDR und damit einhergehend zum Verlust wertvoller Kulturdenkmäler kommen konnte.

Weitere Informationen zur Ausstellung und den Ausstellungsorten finden Sie unter: stadtwende.de/forschungsprojekt/wanderausstellung/

Zur wissenschaftlichen Konferenz: Die Konferenz findet von 10:30 Uhr am 07.10.2022 bis 15:45 Uhr am 08.10.2022 im Alten Rathaus (Rolandsaal, Altstädtischer Markt 10) in Brandenburg an der Havel statt. Am ersten Tag der Fachkonferenz werden ausgewählte Ergebnisse der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundforschung zum Thema „Stadtwende“ vorgestellt und mit der interessierten Fachöffentlichkeit diskutiert. Am zweiten Konferenztag soll auf Grundlage der Erkenntnisse des Forschungsprojektes die Perspektive international und in Richtung Gegenwart geweitet werden. Abschließend wird im dritten Teil der Fachkonferenz die Perspektive auf aktuelle Aktionsfelder von Bürgerengagement und Bürgerprotest ausgedehnt, die in der Stadtöffentlichkeit zum Teil sehr kontrovers diskutiert werden. Dabei wird auch ein Bezug zu fachpolitischen Debatten und politischen Arenen der Entwicklung von Städten hergestellt und ein Brückenschlag zwischen den Bürgerprotesten der Wendezeit und heutigen Stadterneuerungsthemen versucht.

Weitere Informationen zur wissenschaftlichen Konferenz und dem Programmablauf finden Sie unter: stadtwende.de/veranstaltungen/stadtwende-wissenschaftliche-konferenz/

Das Projekt »Stadtwende« wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Forschungsprogramms, Wissenslücken über die DDR schließen gefördert. Das Stadtwende-Projektverbund ist einer von 14 durch dieses Programm finanzierten Forschungsverbünden und beschäftigt sich seit Januar 2019 (bis Dezember 2022) mit der vorgestellten Thematik.