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Congress Centrum Suhl im Thüringer Wald. Copyright: Clemens Pohl
Erstellt: 17. Oktober 2024

Thüringer Räume in der Transformation: Studierende der Bauhaus-Universität Weimar starten Projekte im Thüringer Wald

Der ländlich geprägte Thüringer Wald steht vor großen Herausforderungen, mit den aktuellen sozialen und ökologischen Krisen umzugehen. Im anstehenden Wandel liegen aber auch Chancen. Um diese herauszuarbeiten, konzentriert das Institut für Europäische Urbanistik (IfEU) an der Bauhaus-Universität Weimar von Oktober 2024 bis Juli 2025 einen Großteil seiner Planungsprojekte auf das traditionsreiche Thüringer Mittelgebirge.

Klimawandel, Mangel an sozialer Daseinsvorsorge, Überalterung und Schrumpfung von Gemeinden, Vertrauensverlust in die Demokratie – der Thüringer Wald ist mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert. Die Region ist bereits mitten in einem tiefgreifenden Veränderungsprozess. Dieser ist t aber nicht nur mit Gefahren und Krisen verbunden. Er kann auch eine Chance für den ländlichen Raum im Südwesten von Thüringen sein, zeigt sich Hendrik Sander überzeugt, der das Vorhaben am IfEU koordiniert. Er betont: »Engagierte Personen aus Politik und Verwaltung, zivilgesellschaftliche Initiativen und Pionierakteure erproben schon heute Ansätze für einen ökologisch und sozial gerechten Wandel. Mit ihnen wollen wir in einen Dialog treten. Wir möchten gemeinsam Analysen und Visionen erarbeiten und darüber mit den Menschen vor Ort ins Gespräch kommen.«

Mit dem Projekt RiTT baut das Institut für Europäische Urbanistik seine Aktivitäten im Bereich der nachhaltigen Raumentwicklung weiter aus. Prof. Sigrun Langner, Direktorin des IfEU, erklärt: »Zu mehr räumlicher und Umweltgerechtigkeit beizutragen, steht im Mittelpunkt unserer Arbeit. Dieses Ziel verfolgen wir in unserer Forschung, unserer Lehre und unserer Entwurfspraxis. Aber wir tun das nicht nur in den Hörsälen der Uni, sondern wir treten in Austausch mit der Gesellschaft. Das Projekt im Thüringer Wald ist ein ganz wichtiger Schritt dahin.«

Die beteiligten Lehrenden und Studierenden wollen zunächst einmal verstehen, wie die Situation im Thüringer Wald ist, welche Debatten wichtig sind und was die Menschen bewegt. Im nächsten Schritt versuchen sie herauszufinden, wo die Hindernisse für einen gerechten Wandel liegen. Vor allem geht es darum, konkrete Lösungsvorschläge zu entwickeln und deren Umsetzung in Entwürfen und Konzepten greifbar zu machen.

Dabei werden sich die Projektgruppen unterschiedlichen Orten mit ganz verschiedenen Fragestellungen annähern: Wie hat der Tourismus im Laufe der Zeit die Dörfer in der Region verändert? Wie können historisch gewachsene Wald- und Kulturlandschaften angesichts des Klimawandels nachhaltig gestaltet werden? Wie können ankommende Migrant*innen gut integriert werden? Welchen Beitrag könnte das neue Oberzentrum Südthüringen bei diesen Aufgaben leisten? Um mit den Bürger*innen vor Ort ins Gespräch zu kommen, wird eine Projektgruppe vom 4. bis zum 7. November 2024 einen leerstehenden Laden am Topfmarkt 1 in Suhl mit Leben füllen. Zu den Mitmach-Angeboten wird es eine gesonderte Einladung geben.

In der Presse

Zum Artikel im Architekturblatt

Zum Artikel in der Evangelischen Zeitung (auch veröffentlich in TA und TLZ)