Klimakrise, Artensterben, demographischer Wandel, Infrastrukturkrise, Erosion der Demokratie – ländliche Räume sind mit vielfältigen Problemen konfrontiert – insbesondere in ostdeutschen Regionen. Eine grundlegende sozial-ökologische Transformation ist notwendig. In vielen ländlichen Kommunen gibt es dafür bereits Ansatzpunkte: mutige Bürgermeister*innen und Verwaltungen, die neue Wege probieren, und Graswurzelinitiativen, die gerechte Alternativen im Alltag erproben.
Das Institut für Europäische Urbanistik bietet im kommenden Winter- und Sommersemester ein NEB.Labor (Neues Europäisches Bauhaus) unter dem Titel „Räume in Transformation“ an, um Potenziale konkreter Utopien in ländlichen Räumen auszuloten. In verschiedenen trans- und interdisziplinären Formaten wollen wir uns kritische Analysen und Best Practice-Beispiele, strategische Konzepte und utopische Entwürfe einer anderen ländlichen Zukunft aneignen.
Das Angebot richtet sich explizit an alle Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar. Neben Inputs von und Diskussionen mit Expert*innen von innerhalb und außerdem der Bauhaus-Uni wird das NEB.Labor vor allem die Möglichkeit bieten, dass sich interdisziplinäre studentische Arbeitsgruppen zusammenfinden und zu einer Region oder einem Ort ihrer Wahl eine Analyse und einen alternativen Entwurf entwickeln. Das Seminar wird Gelegenheit bieten, sich gemeinsam über die Entwicklung der Projekte zu verständigen, ihren Fortschritt zu reflektieren und sie sich gegenseitig vorzustellen. Die Studierenden setzen sich in der Veranstaltung mit folgenden Fragen auseinander: Welche Rollen haben wir in der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft? Mit welchen Methoden können die erforderlichen Übergänge demokratisch und kokreativ gestaltet werden? Wie lässt sich eine sozial-ökologisch gerechte Regionalentwicklung konkret entwerfen? Sowohl die Lehre als auch die Projekte können und sollen Ansätze und Methoden der Urbanistik, Architektur, Bauingenieurwesen, Kunst, Gestaltung und Medien aufgreifen.
Die Veranstaltung ist eng mit dem Vorhaben „Räume in Transformation Thüringen“ (RiTT) des IfEU verbunden: Darin konzentrieren sich die Planungs-, Entwurfs- und Studienprojekten der Urbanistik-Studiengänge in zwei aufeinander folgenden Semestern auf die Fragen, wie sich die sozial-ökologische Mehrfachkrise im Thüringer Wald niederschlägt, wo Möglichkeiten und Hemmnisse für umfassende Transformationsprozesse liegen und wie letztere überwunden werden können.
Richtet sich an: alle Studiengänge