Städte werden in Europa in vieler Hinsicht mit neuen Herausforderungen konfrontiert, die sich aus der wachsenden sozialen Ungleichheiten, dem demographischen und Lebensstil-Wandel und ökologischen Ansprüchen ergeben. Diese Prozesse erfordern neue Ansätze, die die bestehenden urbanen Strukturen weiterentwickeln und innovieren. Das Wohnen in der Stadt gehört hierbei zu einem zentralen Querschnittsthema, in dem sich die gesellschaftlichen Problemlagen zuspitzen und für den Einzelnen seine Lebensqualität entscheidend beeinflussen. Das Thema „Städtisches Wohnen“ bildet von daher einen Forschungsbereich, der sowohl die abstrakten Ebenen gesellschaftlichen Zusammenlebens, der Politik und Stadtplanung betreffen, als auch ihre konkrete räumlich-morphologisch, architektonische und wirtschaftliche Dimension einschließt. Ein Verständnis für die Komplexität dieses Themenbereichs kann daher nur als umfassende Analyse soweit betrieben werden, dass sich alternative Konzepte für eine Wohnungspolitik in der fragmentierten Stadt erkennbar werden kann.
Das Promotionsprogramm „Europäische Urbanistik“ widmet sich jetzt deshalb der Erforschung der aktuellen Transformation der Städte in Europa mit dem Fokus auf die Wohnungspolitik in ihrer Vieldimensionalität und mit Bezug auf die europäische Situation, die durch die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen wie dem Klimawandel, sozialer Fragmentierung, räumlicher Disparität, kultureller Differenzierung und Migration und der Transformation der Immobilienökonomie sich für die Städte in Europa ergeben.
Das Promotionsprogramm „Europäische Urbanistik“ konzentriert sich für diesen Call auf Forschungsarbeiten, die sich dem Forschungsthema widmen und dabei einem der vier Schwerpunkte zugeordnet werden können. Angestrebt werden Forschungen, die sich auch zumindest einem anderen Bereich verbinden lassen.
Wohnungspolitik und Stadtentwicklung
Untersucht wird die Entwicklung der sozialen Wohnraumversorgung im Kontext der Transformation von Wohlfahrtsstaat und Stadtentwicklung. Von Interesse sind sowohl Arbeiten, die den funktionalen, institutionellen ebenso wie (stadt-)räumlichen Wandel sozialen Wohnungsbaus in den Blick nehmen.
Wohnen und soziale Diversität
Untersucht werden einerseits die spezifischen Anforderungen von einzelnen sozialen Gruppen an die Gestaltung von Wohnformen, andererseits sollen Möglichkeiten innovativer Konzepte für Wohnformen erforscht werden.
Wohnen, Stadtumbau und Erbe
Untersucht werden aktuelle Stadtumbauvorhaben mit Schwerpunkt Wohnungsbau. Betrachtet werden können einerseits die sozial- und stadträumlichen, politischen und wohnungspolitischen Hintergründe und Effekte; andererseits soll der Umgang mit Bestandsstrukturen und dessen diskursive Verhandlung als urbanes Erbes erforscht werden.
Urbane Landschaften bewohnen
Untersucht werden urbane Landschaften als komplexe sozioökonomische und ökologische Beziehungsgefüge. Gefragt wird nach zukunftsfähigen und landschaftsbezogenen Wohn- und Lebensformen in heutigen urbanen Landschaften und nach nachhaltigen Formen freiraum-/ und landschaftsbasierter städtebaulicher und stadtregionaler Entwicklung.
Angenommene Doktoranden werden vor allem von den Professoren betreut, die fachinhaltlich dafür ausgewiesen sind. Es sollten zwei Betreuungsgespräche pro Semester angesetzt werden. Kolleg/innen können hinzugezogen werden.
Ziel ist eine kooperative Betreuung. Damit ist eine Einbindung in die sonstigen Lehr- und Forschungsaktivitäten des betreuenden oder eines anderen beteiligten Lehrstuhls gemeint. In welcher Form dies geschehen soll, soll im Betreuungsgespräch geklärt werden. Hierbei wird an eine Anbindung in die Lehre oder auch eine eigenständige Lehrveranstaltung, die Erarbeitung von Forschungsanträgen, die Vorbereitung und Durchführung von Workshops, Fachtagungen oder ähnliches gedacht. Gemeinsame Publikationen sind eine weitere Option.
Den Promovenden wird darüber hinaus ein außerfachliches Betreuungsprogramm mit zahlreichen Sprachkursen und Veranstaltungen zur raschen Integration in Weimar und an der Bauhaus-Universität Weimar angeboten.
Prof. Dr. Frank Eckardt (Koordination), Sozialwissenschaftliche Stadtforschung
Prof. Dr. Barbara Schönig, Stadtplanung
Prof. Dr. Sigrun Langner, Landschaftsarchitektur und -planung
Jun.-Prof. Dr.-Ing. Daniela Zupan, European Cities and Urban Heritage
Dr.-Ing. oder Dr. phil.
IPP-Netzwerk
Das IPP Europäische Urbanistik zählt zu dem bundesweiten Netzwerk von Internationalen Promotionsprogrammen, die durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) im Rahmen des Programms Promovieren an Hochschulen in Deutschland (PHD) gefördert wurden (2002-2007). Es ist das bisher einzige IPP zur Stadtforschung in Deutschland. Mit dem PHD-Programm unterstützen die DAAD und die DFG die Umsetzung der entsprechenden Empfehlungen des Wissenschaftsrats und der Hochschulrektorenkonferenz zur Reform der Doktorandenausbildung. Die Mittel dienen der Förderung strukturierter Doktorandenprogramme. Sie werden dort angesiedelt, wo bereits herausragende Forschungsstrukturen bestehen.
Wechsel zwischen Farb- und Schwarz-Weiß-Ansicht
Kontrastansicht aktiv
Kontrastansicht nicht aktiv
Wechsel der Hintergrundfarbe von Weiß zu Schwarz
Darkmode aktiv
Darkmode nicht aktiv
Fokussierte Elemente werden schwarz hinterlegt und so visuell hervorgehoben.
Feedback aktiv
Feedback nicht aktiv
Beendet Animationen auf der Website
Animationen aktiv
Animationen nicht aktiv