n. lab
ist ein Kooperationsprojekt zur Konzeptentwicklung des ehemaligen Kasernenareals an der Lützendorfer Straße in Weimar. Kooperationspartner sind die Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Architektur, Professur Bauformenlehre, Herr Prof. Bernd Rudolf und die Sondervermögen WGT Liegenschaft Thüringen, vertreten durch die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen, Herrn Wolfgang Plaasch.
Aufgabenstellung
Für das ehemalige Kasernenareal am nördlichen Rand der Kulturstadt Weimar sind architektonische Visionen zu entwickeln, die die Potenziale der Randstadt in der Region erschließen. Der Medienstandort Erfurt, die Hochtechnologie in Jena und die Kulturstadt Weimar mit der Bauhaus-Universität und ihrer „Ausgründerszene“ bieten Anlass und Rahmen für die Bewertung und Widmung des Areals.
Ziel ist die Entwicklung eines Quartiers mit städtischen Bauformen, die den neueren Entwicklungen der Arbeitswelt in Form einer hohen Integrationsmöglichkeit Rechnung tragen. Ebenso sollen Lösungen für zeitgemäße und flexible Angebote an die mit sozialen Veränderungen sich wandelnden Familienformen gefunden werden.
Aus diesem Grund sind
- Arbeiten (Ateliers, Büros, Werkstätten, Kleingewerbe, ...)
- Wohnen (familiär, studentisch, temporär, altersgerecht, ...)
- Versorgungseinrichtungen,
- und Freizeiteinrichtungen
in ein ausgewogenes, nachhaltiges Gleichgewicht zu bringen. Ziel ist die Entwicklung sich gegenseitig stabilisierender sozialer und urbaner Netzwerke als Gegenentwurf zum Bild der monofunktionalen „Gated-Community“. Die Metapher des Netzes könnte über alle klassischen Planungsmaßstäbe hinweg zur Einbettung weiterer urbaner Zellen beitragen.
Die zum Teil bereits zu Wohnzwecken sanierten ehemaligen Kasernengebäude, ein im Aufbau befindliches Berufsbildungszentrum sowie dieses ergänzende Funktionsbausteine der Versorgung, der Freizeitgestaltung und des temporären Wohnens sollen in der Konzeption Berücksichtigung finden.
Das geplante Berufsbildungszentrum umfasst folgende Funktionsbausteine:
- Unterrichtsräume für etwa 1700 Schüler auf etwa 2000qm BGF
- ein Wohnheim für 180 Bewohner mit etwa 2200qm BGF (durchschnittlich 12qm pro Bewohner)
- eine Dreifelderhalle mit 1200qm BGF und Funktionsbereich 500qm BGF sowie Sportfreiflächen
- etwa 200 Stellplätze.
Der Einsatz von alternativen Energien, besonders der Einsatz von Solarenergie, soll ausdrücklich zugelassen werden. Für die zu errichtenden Gebäude wird als Mindeststandard der Niedrigenergiehausstandard gefordert, der Passivhausstandard wird angestrebt. Durch die ausgeprägte Südhanglage ist eine gute Auslastung von Solarflächen gegeben. Die Forderung nach dem Niedrigenergiehausstandard ist die Verpflichtung der Stadt im Rahmen der lokalen Agenda den CO2-Ausstoß zu senken und gleichzeitig die fossilen Brennstoffe zu schonen.
Bereits vorhandener Baumbestand soll in das Konzept weitestgehend einbezogen werden. Die an die historische Straßenbepflanzung des Petzoldschen Galeriewaldes angrenzenden Flächen sind in Nutzung und Bebauungsstruktur so zu überplanen, dass ein mindestens 30m breiter Grünraum zwischen Bebauung und historischer Bepflanzung entwickelt wird. Ein im Nordosten des Wettbewerbsgebietes existierendes Feuchtbiotop ist in der Bearbeitung zu berücksichtigen.
Die Gebietserschließung soll über die Lützendorfer Straße erfolgen. Eine Zufahrt von der Ettersburger Straße kommt aufgrund der Zielstellung einer Weiterentwicklung des Petzoldschen Galeriewaldes nicht in Betracht. Über die Kreuzung „Ettersburger/ Lützendorfer Straße“ und eine neu herzustellende Anbindung an die vorhandene Straße entlang des Lützendorfer Grabens ist eine zukünftig erforderliche zweiseitige Anbindung des Areals an die Umgehungsstraße und das städtische Verkehrsnetz sowohl für den Individualverkehr als auch ÖPNV gegeben.
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