Rückkehr ins Kloster
Mit elf Studierenden im Master Architektur fand in der vorletzten Septemberwoche ein Seminar zur Fortsetzung des Aufmaßes im ehemaligen Zisterzienserkloster Anrode (Unstrut-Hainich-Kreis) statt.
In Fortsetzung eines im vergangenen Jahr begonnenen Aufmaßes verbrachten elf Studierende sowie zwei Betreuer der Professur erneut eine Woche vor Ort, um den Plansatz der Propstei im Zentrum des Geländes zu vervollständigen. So entstanden unter Anwendung moderner (Tachymetrie und Laserscanning) wie auch altbewährter Messmethoden (Handaufmaß mit Zollstock und Lot) Grundrisspläne des Erd- und Obergeschosses, sowie ein Längsschnitt durch das Gebäude.
Zusätzlich wurde das Raumbuch fortgeschrieben, womit auch bauforscherliche Untersuchungen einhergingen. Dr. Thomas Nitz, Referent im Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Thüringen erläuterte die Dendrochonologie als Verfahren zur jahrgenauen Altersbestimmung der Fälljahre von historischen Hölzern. Dem historischen Dachstuhl sowie Unterzügen im Kellergeschoss entnahm er mehrere Proben zur Untersuchung im Labor. Ob die Ergebnisse den vermuteten Entstehungszeitraum der Propstei in der ersten Hälfte des 18 Jahrhunderts bestätigen, wird sich in etwa zwei Wochen zeigen.
Die Fortsetzung des Aufmaßes freute ebenfalls Jonas Urbach, Bürgermeister der Gemeinde Anrode und Vorsitzender des Förderkreises Kloster Anrode, der sich aus den Ergebnisse weitere Erkenntnisse über die Baugeschichte des Klosters erhofft, sowie über den Zustand der Gebäudesubstanz.
In der Thüringer Allgemeine vom 24.9.2016 erschien ein Artikel über die Aufmaßarbeit vor Ort.