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Am Anfang stand eine Auseinandersetzung mit dem Soziologen und Begründer der Spaziergangswissenschaften, Lucius Burckhardt (1925-2003). Dieser setzte sich wissenschaftlich mit der uns umgebenden Landschaft auseinander und der Art und Weise, wie der Mensch auf die Umwelt einwirkt. Ihn interessierte dabei die Frage nach den Entscheidungsmechanismen des Planungsgeschehens. Im Spannungsverhältnis zwischen politischen Planungsentscheidungen, Umwelt und dem Sozialen beschreibt Burckhardt eine Spiegelsituation: „Auf der einen Seite wirkt der Mensch auf die Umwelt. Auf der anderen wirkt die veränderte Umwelt zurück auf den Menschen.“
Burckhardts Impulse veranlassten mich dazu, der Frage nachzugehen, welche Wechselwirkung zwischen der bebauten Landschaft des Kyffhäusers und politischen Bewegungen, wie zum Beispiel der Neuen Rechten, besteht.
Es entstand die Idee, diese Auseinandersetzung in einer Broschüre festzuhalten und diese für touristische Zwecke nutzbar zu machen. Denn dazu gibt es bislang keinen vergleichbaren Tourismusführer im Kyffhäuser. Und das finde ich problematisch, da sich vielen Menschen vor Ort die politische Dimension dieses Hot-Spots der Neuen Rechten überhaupt nicht erschließt. Warum ist das Gebiet so anschlussfähig für völkisches Gedankengut? Welche Angriffsfläche bietet der Kyffhäuser den Neofaschisten?
Vielen Tourist*Innen des Kyffhäusers sind die sog. Kyffhäusertreffen des rechtsradikalen „Flügel“ zwar ein Begriff. Nur wenigen ist allerdings bewusst, weshalb diese ausgerechnet an Ort und Stelle stattfanden. Die Ortswahl erfolgte nämlich keineswegs arbiträr, sondern sind der Kyffhäuser und dessen Mythen ein fester Bestandteil derer politischer Programmatik. Im Kyffhäuser besteht aber nicht erst seit Höcke eine rechte Hegemonie. Bereits historisch ist der Kyffhäuser eine Hochburg des Antiparlamentarismus, Militarismus, sowie des völkischen Rassismus und Antisemitismus. Und genau darüber muss als Gegenstrategie vor Ort aufgeklärt werden, um einen kritischen Tourismus zu stärken und um sich den Kyffhäuser problemorientiert als politischen Lernort aneignen zu können.
Die Broschüre legt ihren Fokus auf politisch gefärbte Stationen im Kyffhäuser, die bereits touristisch genutzt werden. Durch eine Kartierung und Verschriftlichung werden die räumliche und die inhaltliche Ebene des Gebietes zusammengebracht. Somit soll die Broschüre Tourist*Innen im Kyffhäuser Anreize bieten, sich die politische Dimension ihres Reiseziels vor Augen zu führen. Auch politisch Interessierte möchte sie dazu animieren, in den Kyffhäuser zu fahren - schließlich soll auch eine kritische Masse vor Ort präsent sein.
Verfügbar sollte die Broschüre daher auf zwei Wegen sein: Zum Einen soll sie als Druckexemplar im Besucherzentrum des Kyffhäusers, sowie in den naheliegenden Tourismus-Informationen und touristischen Stationen erhältlich sein. Zum anderen soll sie in politbezogenen online-Netzwerken Verlinkt und für eine erleichterte Online-Suche mit Schlagworten versehen werden.
Auf den Folgeseiten befindet sich ein Musterexemplar, wie diese Broschüre ausgestaltet sein kann.
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