Franco-Judaicum und Scola Oecologica, Berkach (Südthür.)
Das südthüringische Dorf Berkach liegt unmittelbar an der Grenze zu Bayern und damit innerhalb der ehemaligen innerdeutschen Grenzzone. Eine Besonderheit stellt der hier ehemals hohe Anteil jüdischer Bevölkerung (bis zum nationalsozialistischen Exodus) dar, deren Spuren in Form baulicher Zeugnisse bis heute überliefert sind. Hier ist insbesondere das Ensemble aus Synagoge und Schule zu nennen.
Entsprechend ihrer herausragenden Bedeutung ist die Synagoge sorgfältig saniert worden, ohne dass jedoch eine adäquate Nutzung gegeben gewesen wäre. In unmittelbarer Nachbarschaft zur einstigen jüdischen Kult- und Bildungsstätte befinden sich zwei derzeit leerstehende, fränkisch geprägte Dreiseitenhöfe. Dieses Ensemble aus jüdischer Stätte und zwei Hofanlagen will die Grabfelder Bildungs- und Begegnungsstätte Berkach e. V. als Gedenk-, Bildungs- und Begegnungsstätte entwickeln.
Die aus denkmalpflegerischer Perspektive zu erfolgende Bearbeitung der Master-Thesis umfaßt drei Maßstäbe: die Siedlung (insbesondere hinsichtl. der jüdischen Spuren), das zur Umnutzung angedachte Gesamtensemble und schließlich ein zu wählendes Gebäude (vorzugsweise die Schule als geeignetes Starterprojekt). Eine sorgfältige Auseinandersetzung mit dem bisher entwickelten Nutzungskonzept des Vereins bildet die konzeptionelle Grundlage für die weiterführenden Überlegungen zur denkmalgerechten Umnutzung.
Umfangreiches Material, insbesondere zur jüdischen Siedlungsgeschichte Berkachs, liegt vor. Zur Schule gibt es historische Planungszeichnungen (1898) sowie jüngere Bauantragsunterlagen. Eine denkmalpflegerische Zielstellung existiert nicht.
Bearbeiter: 1 bis 2 Studierende