Semesterprojekt MA

Diversität im Denkmalbereich

Wie definiert man den Spielraum gestalterischer Freiheit von ArchitektInnen und Bauherren als Beitrag zur Erhaltung der Vielfalt im denkmalgeschützten Altstadtgebiet? Das Standardinstrument der Gestaltungssatzung wird nicht ohne Grund kritisiert, da die damit verbundenen Einschränkungen zwar gröbste Störungen zu vermeiden vermögen, nicht aber schlechte Architektur verhindern und letztlich formale Homogenisierungen des Bestandes begünstigen.

Im Semesterprojekt sollen ganz konkret und realistisch am Beispiel einer Kleinstadt mit denkmalgeschützten Altstadtkern (Haldensleben / Sa.-Anh.) differenzierte Leitlinien als neues Planungsinstrument zur Erhaltung und Gestaltung entwickelt werden. Grundlage ist eine sorgfältige Auseinandersetzung mit dem Ort bzw. mit dessem denkmalgeschützten Baubestand. Zu erarbeitende Vorschläge zum Umgang mit dem Bestand sowie zu ergänzenden Neubebauungen sollen die Leitlinien schließlich beispielhaft untersetzen. Nicht zuletzt ist in diesem Zusammenhang auch die Frage nach geeigneten Vermittlungsformen denkmalfachlicher Inhalte zu diskutieren im oft konfliktreichen Verhältnis zwischen Denkmalbehörden, städtischen Planungsbehörden, Architekten und Bauherren.

Das Projekt findet in enger Zusammenarbeit mit der städtischen Planungsbehörde und dem Landesdenkmalamt Sachsen-Anhalt statt. Umfangreiches Material liegt vor (insbes. historisches Bildmaterial, städtebaulicher Rahmenplan 2007, Ergebnisse Wettbewerb "Mut zur Lücke" 2009). Die innovative und realitätsbezogene Aufgabenstellung erfordert und fördert komplexes Denken, analytische Fähigkeiten und entwerferische Fantasie.


Bemerkungen: Projektwoche in Haldensleben 26.-30.04.2011 (Kosten Beherbergung trägt die Stadt Haldensleben) Eine Exkursion zum Thema "Bauen in denkmalgeschützten Stadtkernen" ist in Vorbereitung