Magnitogorsk, erster Wohnkomplex
Gestaltungsleitfaden für die Bauten der Gruppe Ernst May
Im Juli 2012 werden die Akademie für Architektur und Kunst Jekaterinburg sowie die Bauhaus-Universität Weimar einen denkmalpflegerischen Workshop zur Stadtneugründung Magnitogorsk im Ural (err. 1929ff.) vor Ort durchführen (siehe Seminarangebot MA Arch.). Der erste Wohnkomplex ist heute nicht nur die »Altstadt« der fast 500 000 Einwohner zählenden Stahl-Stadt, sondern er basiert auch auf einem beeindruckenden Masterplan der Gruppe Ernst May. Heute ist dieses Siedlungsfragment ein wichtiges Beispiel des internationalen modernen Städtebaues und des gemeinsamen, russischdeutschen, Architekturerbes. Konkreter Anlass für die Aufgabenstellung ist der bedenkliche Erhaltungszustand.
Im Rahmen des 16-tägigen Workshops werden 6 Weimarer und 6 russische Architekturstudierende sich mit denkmalpflegerischen Standards im Umgang mit Denkmalen der Avantgarde-Architektur der 1920er und 30er Jahre in Russland vertraut machen. Als Gegenstand dient der erste Wohnkomplex von Magnitogorsk. Er soll einerseits in beispielhaften Ausschnitten bauhistorisch und denkmalpflegerisch vor Ort analysiert, andererseits sollen erste Ansätze für eine dauerhafte Erhaltung gefunden werden.
Der Thesis-Kandidat wird am Workshop teilnehmen und auf den Erhebungen und Analysen aufbauen. Gedacht ist an Vorschläge der ästhetischen und funktionellen Nobilitierung (u. a. Restaurierung, Freilegung, Umgestaltung im Gebäudeinneren und im Freiraum). Die Empfehlungen sind schließlich in der Art eines Gestaltungsleitfadens zusammenzufassen. Erwartet wird eine eigenständige und kooperative Arbeitsweise. Sprachkenntnisse wären vorteilhaft, sind aber nicht Voraussetzung (ein sprachbeflissener Gastbetreuer wird am Workshop beteiligt und steht für Hilfestellungen zur Verfügung).
Der Workshop in Magnitogorsk findet voraussichtlich vom 21. Juli- 5. August 2012 statt. Flugkosten und Transport vor Ort, Unterkunft sowie Teile der Druckkosten werden gestellt.
Der Bearbeitungszeitraum beginnt mit dem Workshop am 21. Juli 2012, weicht also deutlich vom regulären ab.