Ein Anbau für den Römischen Pavillon, Drackendorfer Park bei Jena
Der Römische Pavillon im Drackendorfer Park ist eine gebaute Reiseerinnerung: Clara von Helldorf ließ ihn 1854 nach einer Italienreise im heimischen Gutspark errichten. Nach 1945 diente der kleine Bau verschiedenen Zwecken (u. a. zeitweise als Kindergarten), stand dann jedoch leer und verfiel. Nach Sanierungsbemühungen in den 1980er Jahren litt der weiterhin ungenutzte Pavillon ab 1990 vor allem unter Vandalismus, bis ihn 2007 der Heimatverein Drackendorf übernahm und unter Einsatz von Fördermitteln, Spenden und Eigenleistung schrittweise sanierte. Nunmehr dient der Pavillon sowohl der Vereinsarbeit als auch vielfältigen öffentlichen Veranstaltungen (Lesungen, Ausstellungen) und als Mittelpunkt von Konzerten sowie Festen im Park. In diesem Zusammenhang erweist sich die fehlende Infrastruktur (Wasser, Abwasser, sanitäre Einrichtungen, Küche/Lager) zunehmend als ein nicht mehr mit temporären Mitteln auszugleichendes Defizit. Dies gab den Anlass für das Thesis-Thema. Zu entwerfen ist ein denkmalverträglicher Anbau, der nicht nur die erforderlichen Nebenräume aufnimmt, sondern auch Aspekte wie Barrierefreiheit, ganzjährige Bewirtschaftung, Verknüpfung mit dem Freiraum zwecks Außenbewirtschaftung berücksichtigt. Der Verein denkt zudem an die Integration eines ganzjährig nutzbaren Mehrzweckraums, was unter dem Aspekt eines dem Pavillon unterzuordnenden Bauvolumens kritisch zu prüfen ist. Für den Anbau sind Volumenstudien (vorzugsweise am Modell) sowie Varianten zu entwickeln und unter denkmalpflegerischen Prämissen zu bewerten. Die Vorzugsvariante ist bis in Detailmaßstäbe hinein zu bearbeiten. Praxispartner sind der Verein und die zuständigen Denkmalbehörden.
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