Ein Semester „im Holz“ - das Dachwerk als Quelle der historischen Bauforschung
„Das Dachwerk ist ein das Aussehen des Bauwerks nachhaltig bestimmendes Bauteil, der sich dem Betrachter nur in seinem Umriss zeigt, dessen Konstruktion, ein wahres Meisterwerk des Zimmermanns, aber unsichtbar bleibt.“
Binding 1991
Eindrückliche Dachkonstruktionen über Kirchen, Klosteranlagen oder Rathäusern begeistern immer wieder durch ihre üppige Materialverwendung, ihre enorme Höhe und einer häufig unberechenbaren Statik. Diese historischen Dachwerke sind zudem Quelle für Bauabläufe und nicht zuletzt für die Baugeschichte. Im Seminar nähern wir uns dem Dachwerk auf unterschiedlichen Ebenen; so werden Aspekte zur Holzbeschaffung und historischen Waldökologie, zum Abbund- und Aufrichtprozess, zu typischen Konstruktionsarten und Holzverbindungen, zu Dacheindeckungen bis hin zu den heutigen Datierungsmöglichkeiten erörtert. Während drei Halbtagesexkursionen werden die unterschiedlichen Aspekte in ausgewählten thüringischen Dachwerken näher beleuchtet. Im September folgt eine Intensivwoche zur Dokumentation romanischer Dachwerke in Kirchen Sachsen-Anhalts. Die studentischen Beiträge sind für eine Publikation vorgesehen.
Bemerkung: Seminar mit 3 Halbtagsexkursionen und einer Praxiswoche in Sachsen-Anhalt. Eine preisgünstige Unterkunft wird organisiert und die Anreise vom Unitransport teilweise übernommen. Kosten Unterkunft (ca. 10€/Nacht) und Fahrt insgesamt max. 100€.
Zielgruppe: Master Architektur
Betreuung: Dr.-Ing. Iris Engelmann
Leistungspunkte: 6 ECTS
Leistungsnachweis: Referat und eine zeichnerische sowie textliche Dokumentation eines ausgewählten Kirchendachs in Sachsen-Anhalt als Gruppenleistung
max. Teilnehmerzahl: 18 Studierende
Termin:
- Seminar und Halbtagsexkursionen freitags (Termine zu Semesterbeginn)
- Praxiswoche: 36. KW (5. - 9. September)