Stadtbaugeschichte

Die Dynamik des Bestands. Zur Baugeschichte und städtebaulichen Denkmalpflege von Paris

Paris ist seit dem Hochmittelalter Zentrum und Metropole. Die Stadt hat immer mehr Menschen aufzunehmen, neue Bedürfnisse zu befriedigen und in wechselnder Weise alte und neue Ansprüche zu repräsentieren. Dafür wird geplant und gebaut und diese Planungen haben immer in irgendeiner Weise auf den Bestand zu reagieren. Abt Suger integrierte im 12. Jahrhundert Teile der ehrwürdigen Vorgängerkirche in St-Denis in seinen Initialbau der Gotik, Haussmann schlug mit seinen Boulevards rücksichtslos Schneisen durch die kleinteiligen Viertel, und Le Corbusier sah in seinem Plan Voisin vor, trotz aller Radikalität ein paar Elemente der alten Stadt als Folie stehen zu lassen, vor der sich seine Neuerungen in Szene setzten. Das nur drei ganz unterschiedliche Beispiele der Möglichkeiten, mit dem Bestand umzugehen. Im Seminar sollen diese und weniger bekannte Beispiele untersucht, die Rolle des Bestands für die Neuplanungen, die damit einhergehenden Debatten und die Konsequenzen diskutiert werden. Neben den großen Planungen hauptsächlich des 19. und 20. Jahrhunderts sollen auch jene Gebiete untersucht werden, die gleichzeitig in den Entwurfsprojekten beplant und so der eigene Umgang mit dem Bestand reflektiert werden.

Seminar: Masterstudiengang StadtArchitektur